Klimaschutz
- Holzbau
Wo steht der Holzbau in der sozial orientierten Wohnungswirtschaft?
Spannende Einblicke in den Holzbau bot der diesjährige Europäische Kongress des Forums Holzbau (EBH) im historischen Gürzenich in Köln. Neben interessanten Vorträgen und einem regen fachlichen Austausch wurden auch innovative Produkte vorgestellt, die neue Möglichkeiten im Holzbau aufzeigen. Dabei standen nicht nur klassische Ansätze im Vordergrund, sondern auch frische Ideen und ein erweiterter Blickwinkel auf nachhaltiges Bauen.
- Das Thema
Wärme aus dem Maschinenraum
Der Wohnungswirtschaft wird zuweilen unterstellt, sie sei ein schwerer Tanker und nur mühsam zu steuern. Wenn dem so ist, dann muss dieser Tanker ein für seine Verhältnisse ziemlich schnelles Manöver vollziehen: die Wärmewende. Bis 2045 soll das Wohnen klimaneutral werden. Der Kurswechsel wurde auf der politischen Brücke eingeläutet, sie auszuführen obliegt unter anderem den Wohnungsunternehmen und -genossenschaften. Sie schwitzen ganz schön unten im Maschinenraum und versuchen alles, damit das Manöver gelingt. Denn die Startbedingungen für die Wärmewende sind nicht besonders gut: Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft werden 48,3 Prozent aller Wohnungen in Deutschland mit Gas beheizt, 23,4 Prozent mit Öl. Und selbst die Fernwärme, die in 15,2 Prozent aller Wohnungen zum Einsatz kommt, wird laut Bundeswirtschaftsministerium zum größten Teil aus Gas gewonnen, gefolgt von Braun- und Steinkohle.
- Klimaschutz
DOGEWO21 schließt energetische Modernisierung ab
Das kommunale Wohnungsunternehmen DOGEWO21 hat einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz und Erhöhung der Wohnqualität gemacht. Die Fertigstellung der umfangreichen energetischen Modernisierungen an der Dorfgrenze in Aplerbeck ist ein weiterer Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen im Gebäudebestand. Im Rahmen des zweiten Bauabschnitts wurden neun Häuser mit 36 Wohnungen umfassend energetisch modernisiert. Hierbei wurden insgesamt rund 1,55 Mio. Euro investiert, dabei flossen mehr als 1,1 Mio. Euro in energetische Maßnahmen. Diese Investition wurde durch Fördermittel unterstützt. Die Arbeiten an den Wohngebäuden wurden bereits im Herbst 2023 abgeschlossen. Dank neuer Fenster und der Fassadendämmung konnte die Energieeffizienz der Gebäude erheblich gesteigert werden. Zusätzlich wurden die Loggien saniert und die Häuser haben dank farbigem Edelkratzputz eine frische Optik.
- Serielles Sanieren
Wie die Wärmewende warmmietenneutral gelingt
Überdurchschnittlich viele Haushalte mit niedrigem Einkommen wohnen zur Miete in fossil beheizten und unzureichend gedämmten Gebäuden mit hohen Energieverbräuchen. Laut der aktuellen dena-Studie “Soziale Aspekte der Gebäude-Energiewende” geben Geringverdienende teilweise mehr als 40 Prozent ihres Budgets für Wohnkosten aus. Diese Haushalte sind besonders stark von steigenden Energiekosten belastet und vielfach auf staatliche Heizkostenzuschüsse angewiesen. Dementsprechend begrenzt sind die finanziellen Spielräume für Wohnungsunternehmen und -genossenschaften, die energetische Modernisierung über Mietanpassungen abzubilden. Hier eröffnet das serielle Sanieren nach dem Energiesprong-Prinzip neue Perspektiven in der klima- und sozialverträglichen Bestandssanierung. Das innovative Konzept setzt auf vorfertigte Fassaden-, Dach- und Technikmodule, die auf der Baustelle nur noch montiert werden müssen.
- Nachhaltigkeit
Klimagerechter Wohnungsbestand – große Wirkung, kleines Glas
In der sozial orientierten Wohnungswirtschaft spielt die Nutzung und Optimierung von grüner und blauer Infrastruktur eine entscheidende Rolle für die Nachhaltigkeit von Wohn- und Stadtquartieren. Diese Infrastrukturen bieten sowohl ökologische als auch soziale Vorteile, wie zum Beispiel die Förderung der Biodiversität, die Reduzierung von Hitzeinseln und die Verbesserung der Luftqualität vor Ort. Grüne Infrastruktur umfasst dabei landschaftliche Elemente wie Parks und Grünstreifen, während blaue Infrastruktur die Nutzung von Wasserressourcen wie Flüssen, Seen und Wasserstraßen umfasst.
Was dabei rauskommt? Klimagerechter Wohnraum, der jeder neuen Mieterin und jedem neuen Mieter in Form eines Gläschens Honig zum Einzug überreicht wird. Selbst hergestellt von eigenen Bienenvölkern, die auf mehreren Dächern im Bestand der Bauverein Rheinhausen eG in ihren Bienenstöckern Honig produzieren.
- Energiewende
Größtes Mieterstrom-Projekt NRWs eingeweiht
Die LEG Immobilien, ein Verbandsmitglied des VdW Rheinland Westfalen, macht das Berliner Viertel in Monheim am Rhein zum Leuchtturmprojekt für Mieterstrom aus Photovoltaik-Anlagen: In Zusammenarbeit mit der Solarwatt GmbH und der Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung GmbH (MEGA) sowie in Kooperation mit der Stadt Monheim hat das Wohnungsunternehmen am 16. April 2024 offiziell das Photovoltaik-Anlagen-Großprojekt in Monheim am Rhein mit allen beteiligten Partnern sowie der Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, eingeweiht. Insgesamt wurden im Quartier „Berliner Viertel“ in den vergangenen Monaten 118 Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 1.117 Wohnungen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Dafür wurden 4.774 Solarwatt-Module mit einer Gesamtleistung von 1.934 Kilowatt Peak auf den Dächern der Häuser installiert.
- im digitalen Austausch
Wohnungsmärkte in der Krise – was hilft?
VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter im Insta-Live vom 12. April 2024 mit Arndt Klocke, Sprecher für Bauen und Wohnen der NRW-Landtagsfraktion von Bündnis '90/Die Grünen, zur aktuell angespannten Situation, in der sich die Menschen, aber auch die sozial orientierte Wohnungswirtschaft in Nordrhein-Westfalen befinden. In vielen Kommunen und Regionen sind die Wohnungsmärkte angespannt: Für Wohnungssuchende ist die Lage schwierig, denn das Angebot an freien Wohnungen ist überschaubar, die Nachfrage ist hoch und es entstehen deutlich zu wenige neue Wohnungen.
Vor allem in stark nachgefragten Großstädten übersteigt die Anzahl interessierter Menschen die Verfügbarkeit der wenigen Wohnungen bei Weitem, vor allem im bezahlbaren Marktsegment. Es müsste im großen Stil neu gebaut werden, um die überhitzten Wohnungsmärkte zu entlasten und das Angebot an bezahlbaren und klimagerechten Wohnungen auszuweiten. Das Problem: Die Baukosten sind so schnell gestiegen, dass Planerinnen und Planer von Projekten mit theoretischen Kalkulationsmieten in Höhe von 18 bis 20 Euro pro m² errechnen. Das können sich die meisten Menschen nicht leisten. Wie kann man der Krise im Wohnungsbau begegnen?
- Klimaneutraler Wohnungsbestand
Effizienz vs. Emissionen, worauf soll der Fokus liegen?
Alte Erdgasheizungen raus, neue Luft-Wasser-Wärmepumpen rein – Mieterstrom durch Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern – weniger Energieverbrauch durch eine Sanierung mit umweltfreundlichen Dämmstoffen – die Rheinwohnungsbau GmbH, ein VdW-Mitgliedsunternehmen, hat ein Stadtquartier mit 43 Mehrfamilienhäusern und insgesamt 252 Wohnungen angepackt und fit für die Zukunft gemacht. Praktisch der halbe Stadtteil Duisburg-Ungelsheim wurde in mehreren Bauabschnitten energetisch modernisiert. Bis 2027 sollen die Wohnungen und Häuser, mehrheitlich aus dem Jahr 1959, der Klimaneutralität schon sehr nah sein. Die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate hat das Projekt der Rheinwohnungsbau kürzlich als „Klimaquartier.NRW“ ausgezeichnet.
- Verbandsmitglied steigt um
Nachhaltig und elektrisch unterwegs
Seit dem 22. Februar 2024 rollt die neue E-Fahrzeugflotte des VdW-Verbandsmitglieds VBW Bauen und Wohnen GmbH über die Straßen Bochums. Die 25 Elektroautos sorgen dann fortan für CO₂-neutralen Kundenbesuch und Baustellenfahrten. Mit der vollständigen Erneuerung ihrer Elektrofahrzeugflotte setzt die VBW ein Zeichen für Elektromobilität und betont die Bedeutung nachhaltiger Verkehrslösungen für ein umweltfreundlicheres Bochum. Seit der ersten Initiative zur Elektrifizierung ihres Fahrzeugpools im Januar 2018 hat die VBW Bauen und Wohnen GmbH stetig in die ökologische Mobilität investiert. Ursprünglich mit einer Mischung aus Benzinfahrzeugen und Elektroautos gestartet, hat das Unternehmen nun seit 2021 sämtliche Poolfahrzeuge auf Elektromotoren umgestellt.
- Klimaschutz-Standards
Zu dick aufgetragen?
Ein Blick zurück in das Jahr 1977: Die damals regierende Regierungskoalition aus SPD und FDP erlässt am 11. August 1977 die „Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz bei Gebäuden (Wärmeschutzverordnung - WärmeschutzV)" als erste Verordnung auf der Grundlage des Energieeinsparungsgesetzes vom 22. Juli 1976. In Kraft tritt sie am 1. November 1977. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in Deutschland, wie in den meisten anderen Ländern, keine bindenden Vorschriften für den energiesparenden Wärmeschutz von Gebäuden, sondern lediglich ein diesbezügliches technisches Regelwerk (DIN 4108). In den fast 50 Jahren, die seitdem vergangen sind, folgten zahlreiche Novellierungen und Anpassungen. Was hat sich verändert? In welchem Verhältnis stehen Energieeinsparmaßnahmen, Effizienz und die Reduzierung von CO₂-Ausstößen?