thema der Wohnungswirtschaft
N°1 – Der perfekte Sturm

Quelle: jannoon028 / freepik.com

Wohnungsmarktbericht 2024

Die Diskussion um steigende Mieten ist allgegenwärtig. "Noch nie sind die Mieten so stark gestiegen" oder "Bei den hohen Zinsen kann sich keiner mehr ein eigenes Haus leisten" – solche Aussagen spiegeln die gesellschaftliche Wahrnehmung wider und setzen Politik und Vermieter gleichermaßen unter Druck. Doch wie fundiert sind diese Einschätzungen? Der Wohnungsmarktbericht 2024 der NRW.BANK gibt darauf Antworten – mit handfesten Zahlen und Analysen. Am 18. März 2025 präsentierte die NRW.BANK in einem gemeinsamen Webinar mit dem VdW den aktuellen Bericht und die neuesten Entwicklungen auf dem nordrhein-westfälischen Wohnungsmarkt. 95 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um sich aus erster Hand zu informieren und mit den Expertinnen und Experten der Wohnungsmarktbeobachtung in den direkten Austausch zu treten. Die aktuellen Zahlen bestätigen viele der gefühlten Realitäten: Die Mieten für Neuvermietungen und Neubauten steigen kontinuierlich, während die Preise für Wohneigentum leicht rückläufig sind. Ein Grund dafür sind die hohen Baukosten, die infolge des Ukraine-Krieges zunächst sprunghaft gestiegen sind und nun langsam wieder sinken. Trotz weniger Geburten nimmt das Bevölkerungswachstum in NRW kontinuierlich leicht zu, auch wenn die Zuwanderung – insbesondere aus der Ukraine – zuletzt geringer war, als in den Vorjahren. Ein besonderer Wert des Wohnungsmarktberichts liegt in seiner 30-jährigen Historie. Diese Langzeitperspektive zeigt deutlich, dass externe Krisen – von der Finanzkrise bis zur COVID-19-Pandemie – immer wieder erhebliche Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt hatten. Der derzeitige Zinsanstieg, die angespannte Lage in der Bauwirtschaft und gestörte Lieferketten setzen die Branche erneut unter Druck. Doch genau in solchen Phasen, so die Analyse der NRW.BANK, spielt die soziale Wohnungswirtschaft ihre Stärke aus.

Quelle: Sterkrader Wohnungsgenossenschaft

Ein Leben für die Genossenschaften

Olaf Rabsilber ist ein Mann klarer Visionen. Der 60-jährige Wohnungswirtschaftler hat sich seit Jahrzehnten dem genossenschaftlichen Gedanken verschrieben. Jetzt hat er den Vorsitz der Genossenschafts-Sparte im VdW Rheinland Westfalen übernommen, um die Zukunft dieses Modells mitzugestalten. Die Leidenschaft für das genossenschaftliche Prinzip prägt Rabsilbers beruflichen Weg seit 1982. Auf die Ausbildung zum Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft von 1982 bis 1985 folgte das Diplom-Abendstudium zum Betriebswirt (VWA). Seit 1987 ist er bei der Sterkrader Wohnungsgenossenschaft tätig, bei der er im Jahr 2001 die Position des Vorstandsvorsitzenden übernahm. Heute ist er nicht nur an der Spitze dieser traditionsreichen Genossenschaft, sondern auch in zahlreichen Gremien aktiv: als Vorstandsvorsitzender der Marketinginitiative der Wohnungsgenossenschaften Deutschland, des Arbeitgeberverbandes AGV und als Mitglied des Präsidiums des VdW Rheinland Westfalen. Sein Credo: „Wohnungsgenossenschaften sind mehr als nur wirtschaftliche Organisationen. Es sind soziale Stabilisatoren, gerade in Zeiten angespannter Märkte und steigender Wohnkosten.“ Rabsilbers Herz schlägt für eine Wohnungswirtschaft, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. „Wohnen ist ein soziales Gut“, betont er immer wieder. Genossenschaften sind für ihn kein Relikt der Vergangenheit, sondern ein Modell mit Zukunft. Bezahlbarer Wohnraum, nachhaltige Bewirtschaftung und die enge Bindung an die Mitglieder sind für ihn die Schlüssel, um den Wohnungsmarkt langfristig stabil zu halten.

Quelle: KSG Birkenfeld

Aus "Feldwebelhäusern" werden Wohnungen

Der Wohnpark im Schönenwald soll ein Neustart sein. Ein Neustart für das ehemalige Kasernengelände am Rande Birkenfelds und ein neues Kapitel für die Firmengeschichte der KSG Kreissiedlungsgesellschaft Birkenfeld GmbH. 2017 verließ die Bundeswehr die Heinrich-Hertz-Kaserne in Birkenfeld, eine geschichtliche Zäsur für die Stadt. 2022 erwarb die Entwicklungsgesellschaft Heinrich Hertz Campus Birkenfeld mbH, an der auch die Stadt Birkenfeld beteiligt ist, das Gelände. Ziel der Entwicklung ist es, das Gebiet in die Stadt zu integrieren, ein lebendiges Quartier soll entstehen, das Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander verbindet. Einer der ersten sichtbaren Punkte, die diese Entwicklung vorantreiben sollen, ist die Sanierung der "Feldwebelhäuser" am Eingang der alten Kaserne. Und darum kümmert sich die KSG. Sie setzt damit das erste Zeichen für die Konversionsfläche. Für die KSG selbst öffnet sich damit ein neues Kapitel. Denn die Wohnungen im bisherigen Bestand der KSG sind zum größten Teil für Menschen gedacht, die sich sonst aufgrund ihrer Einkommenssituation kaum auf dem Wohnungsmarkt bedienen könnten. Die Durchschnittsmiete liegt bei 4,70 Euro. Im Wohnpark im Schönenwald entstehen auch keine Luxuswohnungen, aber für Familien mit mittlerem Einkommen. Wie hoch der Mietpreis im Jahr 2026 sein wird, wenn das Projekt abgeschlossen ist, kann KSG-Geschäftsführer Michael Schunck noch nicht sagen. "Klar ist: Das Objekt wird sich wirtschaftlich selbst tragen müssen, um auf der anderen Seite die notwendigen Investitionen in einen klimaneutralen Gebäudebestand stemmen zu können", sagt er. Denn auch die übrigen 600 Wohnungen wird die KSG so sanieren müssen, dass sie klimagerecht sind.

Quelle (r.): Laurence Chaperon

"Sprechen wir über's Wohnen" mit Sandra Weeser

Die FDP setzt in ihrem Wahlprogramm vom 18. Dezember 2024 klar auf marktwirtschaftliche Lösungen. Im Gegensatz zur SPD, Bündnis 90/Die Grünen oder Die Linke wird einer Mietenregulatorik eine deutliche Absage erteilt, ein bundesweiter Mietendeckel ist mit der FPD nicht zu machen, die Mietpreisbremse soll auslaufen. Nun ist in vielen Metropolen aber auch Universitätsstädten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ein hoher Marktdruck vorhanden, bezahlbare Wohnungen zu finden wird für viele Menschen immer schwieriger. Mit welchen Instrumenten will die FDP angesichts weiter einbrechender Baugenehmigungs- und Fertigstellungszahlen den bezahlbaren Wohnungsbau ankurbeln? Auf welche alternative Konzepte setzt sie, um trotzdem den Mieterschutz zu gewährleisten? Die noch amtierende Bundesregierung ist mit dem ambitioniertem Ziel angetreten, jährlich 400.000 Wohnungen bauen lassen zu wollen, davon 100.000 öffentlich gefördert und damit Mietpreisgebunden. Dieses Ziel wurde deutlich verfehlt. Neben dem Zinsumfeld ist es vor allem die Explosion der Baukosten in den vergangenen Jahren, die den Wohnungsbau ausbremst. Die FDP fordert in ihrem Wahlprogramm ein sofortiges Baukostenoratorium und die Einführung eines sogenannten Baukosten-TÜV. Welche Rolle spielt für die FDP der Gebäudetyp E sowie das Serielle Bauen? Die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz sowie die EU-Gebäuderichtlinie haben in den zurückliegenden Jahren viele Wohnungsunternehmen- und genossenschaften stark verunsichert. Hinzu kamen förderpolitische Irritationen auf Bundesebene, insbesondere durch den abrupten Stopp der KfW-Förderung vor anderthalb Jahren. Nun soll auch die Wohnungswirtschaft bis 2045 klimaneutral werden. Welche Lösungsansätze sieht die FDP, um die Energie- und klimapolitischen Ziele in der Wohnungswirtschaft umzusetzen – sowohl im Wohnungsneubau als auch in der Bestandsmodernisierung? Der digitale Austausch ist über den Instagram-Kanal des VdW Rheinland Westfalen auch im Nachhinein zu sehen.

Quelle: VdW Rheinland Westfalen

Kulturtankstelle Büro? Neue Impulse vom 12. Forum Personal

In einer Welt ständigen Wandels müssen nicht nur Menschen resilient sein, sondern auch Organisationen. Dies verdeutlichten Rüdiger Grebe und Elke Nippold-Rothes in ihrem Beitrag zur organisationalen Resilienz. Doch was bedeutet das genau? Unternehmen müssen in der Lage sein, Krisen und Herausforderungen nicht nur zu bewältigen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen. „Resilienz ist mehr als Durchhalten – es ist die Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln, um langfristig zu bestehen,“ betonten die Referenten. Dafür seien drei Aspekte entscheidend: die Unternehmenskultur, technische und organisatorische Prozesse sowie die soziale Dimension – also die Menschen, die in diesen Organisationen arbeiten. Veränderungsprozesse stoßen oft auf Widerstand. Doch statt Veränderung als Hindernis zu sehen, können Unternehmen ihn als Chance nutzen. Dr. Angela Daalmann gab in ihrem Vortrag Einblicke, wie Akzeptanz und Engagement der Mitarbeitenden gefördert werden können. Besonders spannend: die Analyse verschiedener Widerstandstypen und die sieben Quellen der Motivation zur Veränderung. Carla Jutkeit von "Great Place to Work" brachte eine frische Perspektive auf hybride Führung mit. Ihr Fazit: „Hybride Führung braucht mehr als nur Technik – sie braucht Kultur und Vertrauen!“ Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen sei es, trotz hybrider Arbeitsmodelle den Teamgeist zu stärken. Hier komme die Idee der Kulturtankstelle ins Spiel: Das Büro sollte nicht nur als Arbeitsort dienen, sondern als sozialer Ankerpunkt und Inspirationsquelle. Wichtig dabei: Es darf nicht als Vorwand genutzt werden, um Mitarbeitende zur Rückkehr ins Büro zu drängen – mobiles und flexibles Arbeiten seien längst das "New Normal" und ein wesentlicher Faktor für Mitarbeiterbindung, so Jutkeit.

Quelle (r.): Elias Domsch

"Sprechen wir über's Wohnen" mit Bernhard Daldrup

Die SPD hat am 11. Januar 2025 bei ihrem Bundesparteitag in Berlin ihr Regierungsprogramm für die kommende Wahlperiode beschlossen. Die ehemalige Ampelregierung ist mit dem wohnungspolitischen Ziel von 400.000 Wohnungen gestartet, davon 100.000 öffentlich gefördert und mietpreisgebunden. Dieses Ziel ist in den zurückliegenden drei Jahren deutlich verfehlt worden. Was waren die wesentlichen Ursachen? Warum ist es der Bundesregierung und hier im Besonderen Bundesbauministerin Klara Geywitz trotz zahlreicher politischer Initiativen nicht gelungen, hier eine grundsätzliche Trendwende zu erreichen? In ihrem Wahlprogramm spricht die SPD von einer Stärkung und Verstetigung der Investitionen im sozialen Wohnungsbau durch einen Deutschlandfonds. Was bedeutet das genau? Wie stellt sich die SPD die Finanzierung vor? Die SPD fordert in ihrem Regierungsprogramm die von Mieterhaushalten bei der Grundsteuer sowie transparente Nebenkostenregelungen. Angesichts der aktuellen Diskussion um die in diesen Tagen versandten Grundsteuerbescheiden, die in vielen Fällen deutlich höher ausfallen, sowie zahlreicher Kostensteigerungen bei kommunalen Gebühren ein wichtiges Thema. Wie stellt sich die SPD diese Entlastung vor? Müssen Wohnungsunternehmen und -genossenschaften befürchten, das es der Partei nur um eine Streichung der bisherigen Umlagefähigkeit geht, wie es der Deutsche Mieterbund seit Jahren fordert? Der digitale Austausch ist über den Instagram-Kanal des VdW Rheinland Westfalen auch im Nachhinein zu sehen.

Quelle (r.): Claus G. Pagel

"Sprechen wir über's Wohnen" mit Christina-Johanne Schröder

Bezahlbarer Wohnraum ist in vielen deutschen Städten Mangelware. Dennoch spielt das Thema Wohnen im Wahlkampf kaum eine Rolle. Im Wahlprogramm der Grünen lassen sich viele dezidierte Forderungen zum Thema Klimaschutz und Wohnen finden. Doch wie soll in der neuen Legislaturperiode mehr bezahlbaren Wohnraum geschaffen werden? Bezahlbarer Wohnraum einerseits, Klimaschutz andererseits - beides gemeinsam zu denken und Wohnungsbestände klimaneutral umzubauen erfordert enorme Investitionen. Das Gebäudeenergiegesetz hat in der vergangenen Legislaturperiode viele Unternehmen und Genossenschaften verunsichert. Die Förderprogramme für die energetische Sanierung sind auf Bundesebene zusammengestrichen worden oder richten sich vornehmlich an selbstnutzende Eigentümerhaushalte. Wie soll die Klimatransformation für Mieterinnen und Mieter bezahlbar gestalten? Mieten sind die einzige Einkommensquelle, auch für die sozial verantwortlich agierende Wohnungswirtschaft. In ihrem Wahlprogramm fordern die Grünen auch eine Ausweitung des Mietenspiegels und der Mietpreisbremse, bis hin zu regionalen Mietenstopps. Im Ergebnis wird das die Investitionsfähigkeit für mehr und klimagerechteren Wohnraum hemmen oder gar stoppen. Was verspricht sich die Partei von diesen Markteingriffen? Der digitale Austausch ist über den Instagram-Kanal des VdW Rheinland Westfalen auch im Nachhinein zu sehen.

Quelle: VdW Rheinland Westfalen

"Dezentrale Energieversorgung ist ein Gamechanger"

Wie sieht die Energieversorgung von morgen aus? Wer gestaltet die Energiewende in der Wohnungswirtschaft? Diese Fragen standen im Zentrum der E-world energy & water 2025, der Leitmesse für die Energiebranche in Essen. Der VdW Rheinland Westfalen war auch in diesem Jahr zusammen mit dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW auf der Messe vertreten und hat gezeigt, welche innovativen Ansätze bereits existieren – und was noch getan werden muss. So hält die Digitalisierung unaufhaltsam Einzug in die Wohnungswirtschaft – und spielt eine Schlüsselrolle bei der Energieeffizienz. Beim Messerundgang „Mit digitalen Lösungen zum energieeffizienten Gebäudebestand“ präsentierten Unternehmen, wie moderne Technologien Heizungsanlagen effizienter machen. Digitale Steuerungssysteme ermöglichen es, den Energieverbrauch in Echtzeit zu überwachen und gezielt zu optimieren. Das kann Kosten und CO₂-Emissionen reduzieren. Nicht nur Wärme, sondern auch Stromversorgung war ein zentrales Thema der Messe. Der zweite VdW-Rundgang, „Wohnquartiere unter Strom – Lösungen für eine klimafreundliche & dezentrale Stromversorgung“, zeigte auf, wie Mieterstrommodelle, Photovoltaik-Anlagen und intelligente Ladelösungen für E-Mobilität die Quartiersversorgung revolutionieren können.

Quelle: VdW Rheinland Westfalen

Bilderserie

Modulares Bauen: Wohnungen to go

Quelle: VdW Rheinland Westfalen

Bilderserie

Auf dem Holz-Pfad:
Holzbau-Fachreise nach Skandinavien

Veranstaltungen

Messen, Events und mehr.

März 2025
25.03.2025 in Bochum
April 2025
07.04.2025 in Münster
April 2025
10.04.2025 in Wuppertal
Mai 2025
07.05.2025 - 08.05.2025 in Meerbusch
Mai 2025
20.05.2025 - 21.05.2025 in Düsseldorf, Dortmund, Köln
Karriere

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*** Wichtige News ***

Hier steht eine Breaking News / Wichtige Info die auch etwas länger sein kann.

Er hörte leise Schritte hinter sich. Das bedeutete nichts Gutes. Wer würde ihm schon folgen, spät in der Nacht und dazu noch in dieser engen Gasse mitten im übel beleumundeten Hafenviertel? Gerade jetzt, wo er das Ding seines Lebens gedreht hatte und mit der Beute verschwinden wollte!