- VdW-Verbandstag 2024
Die Wohnungswirtschaft im Umbruch
Die Wohnungswirtschaft befindet sich in einem noch nie dagewesenen Umbruch: Bis 2045 soll Wohnen klimaneutral sein. Wie die Energie- und Wärmewende beim Wohnen bezahlbar und klimagerecht umsetzbar ist – darüber wurde am 4. und 5. September auf dem VdW-Verbandstag 2024 in Dortmund diskutiert. Um klimaneutrales Wohnen zu ermöglichen, gibt es zwei wesentliche Stellschrauben: zum einen dafür sorgen, dass das Gebäude wenig Energie verbraucht, zum anderen die Energieversorgung auf klimaneutrale Energieträger umstellen. Beide wesentliche Maßnahmen waren Gegenstand der Diskussionen auf der Bühne im Kongresszentrum Dortmund.
Unter anderem mit dabei: NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, der Staatssekretär im Bundesbauministerium Dr. Rolf Bösinger, NRW-Bau-Staatssekretär Daniel Sieveke, Mieterbundpräsident Lukas Siebenkotten und KlimaUnion-Vorsitzender Niklas Benner. Dabei erklärte VdW-Präsidentin Marion Sett, dass die Wohnungswirtschaft nicht nur einfach Lösungen von der Politik einfordert. „Auch wir sehen uns in der Verantwortung, klimagerechtes bezahlbares und generationengerechtes Wohnen zu ermöglichen“, sagte sie zu mehr als 400 Teilnehmenden.
- Serielles Sanieren
Wie die Wärmewende warmmietenneutral gelingt
Überdurchschnittlich viele Haushalte mit niedrigem Einkommen wohnen zur Miete in fossil beheizten und unzureichend gedämmten Gebäuden mit hohen Energieverbräuchen. Laut der aktuellen dena-Studie “Soziale Aspekte der Gebäude-Energiewende” geben Geringverdienende teilweise mehr als 40 Prozent ihres Budgets für Wohnkosten aus. Diese Haushalte sind besonders stark von steigenden Energiekosten belastet und vielfach auf staatliche Heizkostenzuschüsse angewiesen. Dementsprechend begrenzt sind die finanziellen Spielräume für Wohnungsunternehmen und -genossenschaften, die energetische Modernisierung über Mietanpassungen abzubilden. Hier eröffnet das serielle Sanieren nach dem Energiesprong-Prinzip neue Perspektiven in der klima- und sozialverträglichen Bestandssanierung. Das innovative Konzept setzt auf vorfertigte Fassaden-, Dach- und Technikmodule, die auf der Baustelle nur noch montiert werden müssen.
- Bauen mit Holz
Passen die Rahmenbedingungen?
Der Einsatz von Holz kann einen Beitrag zur ressourcenschonenden und nachhaltigen Entwicklung des Bauwesens leisten. Im Vergleich zu anderen Materialien ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, sodass Holz als Bau- und Werkstoff eine große ökologische und klimapolitische Bedeutung zukommt. Die am 1. Januar 2019 in Kraft getretene Bauordnung 2018 enthielt daher wesentliche Anpassungen, um das Bauen mit Holz in Nordrhein-Westfalen zu erleichtern.
Zusätzlich hat das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (MHKBD NRW) im Rahmen der Wohnraumförderung ein neues Zusatzdarlehen für Bauvorhaben mit einem hohen Holzanteil eingeführt. Mit den Anpassungen in der Bauordnung wurden bereits 2019 die baurechtlichen Rahmenbedingungen für das Bauen mit Holz im Geschosswohnungsbau in Nordrhein-Westfalen verbessert. Bis zum Inkrafttreten der Bauordnung 2018 war der Holzbau in NRW nur bis zu drei Geschossen zulässig.
- Klimaschutz in Serie
Serielles Sanieren: Einfach, schön, schnell und gut
„Die Kosten müssen runter“, mit diesen Worten begrüßte Volker Wiegel, COO der LEG Immobilien SE am 20. August 2024 rund 100 Gäste am Firmensitz in unmittelbarer Nähe zum Düsseldorfer Flughafen. Zusammengekommen waren sie, um sich in der Praxis anzuschauen, wie es um die Serielle Sanierung, die einfaches, schönes, schnelles und gutes Modernisieren verspricht, bestellt ist.
- Im digitalen Austausch
Gute Voraussetzungen für öffentlich gefördertes Wohnen?
Mit einem Fördervolumen von 1,7 Milliarden Euro ging die öffentliche Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalens zu Beginn des Jahres 2024 an den Start – und schon kurz nach der Verkündung waren die Mittel ausgeschöpft. Worauf ist das zurückzuführen und welche Entwicklung ist für das laufende sowie die kommenden Jahre zu erwarten? VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter empfing die Landesministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung am 15. August 2024 zum Livetalk, in dem die Situation der öffentlichen Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen gemeinsam diskutiert wurde. Ebenfalls zur Sprache kam die Situation der sozial orientierten Wohnungswirtschaft in Bezug auf die Bundesförderung.