Innovation und Technik
Die im VdW Rheinland Westfalen organisierten Wohnungsunternehmen und -genossenschaften unterstützen die Erprobung von innovativen Verfahren. Digitalisierung, serielle Fertigung und ressourcenschonende Bauweisen sind beispielhafte Themenfelder.

- Draufgeschaut
Wie Wärme übertragen wird
Der menschliche Körper muss, damit man sich wohlfühlt, eine konstante Temperatur von 37 Grad sicherstellen. Es gibt verschiedene Wege, wie Wärme übertragen wird. Auf dieser Seite stellen wir sie dar. Zugegeben: Diesem Mann hier wäre – angesichts der vielen Wärmequellen – ziemlich warm. Und so ganz effizient dürfte er auch nicht heizen.

- Draufgeschaut
So hoch ist das Fernwärme-Potenzial in NRW
m Auftrag des Klimaschutzministeriums NRW hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) eine „Potenzialstudie zur zukünftigen Wärmeversorgung in NRW“ erstellt. Hierbei wurde eine regionale Wärmeplanung für NRW erstellt, das Wärmebedarfsmodell grundlegend überarbeitet, die lokalen Potenziale erneuerbarer Wärmeerzeugung ermittelt und Szenarien für die klimaneutrale Wärmeversorgung in NRW beleuchtet. Je nach Gebäudesanierungsquote liegt der ermittelte Raumwärme- und Warmwasserbedarf von NRW bei 123 bis 148 Terawattstunden pro Jahr (TWh/a) im Jahr 2045. Großes Potenzial misst das LANUV vor allem der Geothermie sowie der industriellen Abwärme bei. Aber auch weitere Wärmequellen wie die Oberflächengewässer oder die thermische Nutzung der Abwässer haben ein regional bedeutsames Potenzial. Die hier abgebildete Karte zeigt die Kommunen mit der Menge an Fernwärme in Gigawattstunden (GWh) im Jahr 2045, falls alle lokalen Wärmequellen wie Abwärme, tiefe Geothermie etc. für Wärmenetze optimal genutzt werden.

- Unterwegs
Auf der Suche nach Wärme
An einem Sommermorgen im Kölner Osten unterbrechen dröhnende Trucks die ländliche Idylle. Diese Vibro-Trucks sind Teil eines Projekts zur Erforschung von Tiefenerdwärme, geleitet von Dr. Tobias Fritschle vom Geologischen Dienst Nordrhein-Westfalen. Durch das Aussenden von Schallwellen in den Untergrund und deren Reflexionen entsteht ein detailliertes Bild der Gesteinsschichten bis zu fünf Kilometern tief. Ziel ist es, natürliche Hohlräume zu finden, in denen sich Thermalwasser sammeln könnte, um später Geothermiekraftwerke zu errichten, die klimaneutrale Wärme liefern. Die Kommunikation mit der Bevölkerung ist entscheidend. Anwohner werden informiert, um Vorbehalte gegen Geothermie abzubauen. Trotz der Herausforderungen im Genehmigungsprozess zeigt das Projekt vielversprechende Ansätze, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Nach ersten erfolgreichen Bohrungen in NRW blickt Fritschle optimistisch in die Zukunft: „Wenn das erste Geothermiekraftwerk steht, dann folgen schnell weitere.“ So könnten Hunderte Haushalte künftig mit umweltfreundlicher Energie versorgt werden.

- Innovation und Technik
Abwasser als Schlüssel zur klimafreundlichen Wärmeversorgung
Ein bedeutender Schritt für die Zukunft der klimaneutralen Wärmeversorgung in Nordrhein-Westfalen: Heute, am 11. Oktober 2024, haben Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Energieversorgung, Wasserwirtschaft, Kanalbetrieben und der Wohnungswirtschaft – darunter auch Alexander Rychter, Direktor des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW) Rheinland Westfalen – die gemeinsame Grundsatzerklärung zur Nutzbarmachung von Abwasserwärme unterzeichnet. Dieses Vorhaben setzt darauf, Abwasser als bislang ungenutzte, klimafreundliche Wärmequelle zu erschließen und in die Wärmewende des Landes zu integrieren.

- Innovatives Bauen und Sanieren
Wenn Roboter Häuser bauen
Ein kleines Fahrzeug zieht selbstständig einen Anhänger mit Fassadenplatten zum Gebäude. Ein Roboterarm hebt die Platten auf eine Fläche, von wo ein weiterer Roboter die Platten an der Fassade anbringt. Alle Maschinen, vom Bagger bis zu den Kränen sind über ein Netzwerk miteinander verbunden. Sieht so das Bauen der Zukunft aus? In Aachen hat die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) gemeinsam mit Industriepartner eine Referenzbaustelle eingerichtet, auf der genau daran in der Praxis geforscht wird. Das Bauforum Rheinland-Pfalz, dessen Mitgesellschafter der VdW Rheinland Westfalen ist, hat die Referenzbaustelle auf Einladung der RWTH Aachen Mitte September 2024 besucht. Die etwa 4.000 Quadratmeter große Baustelle liegt auf dem 5G-Industry-Campus Europe der RWTH mitten im Grünen. Sie ist Teil des Center Construction Robotics (CCR), mit dem Wissenschaft und Bauindustrie herausfinden möchten, wie weit die #Digitalisierung auf dem Bau getrieben werden kann, um effizienter bauen zu können. Denn entlang der Wertschöpfungskette von Entwurf über Planung bis hin zum konkreten Bauen gehen immer wieder Informationen verloren, die beispielsweise dazu führen können, dass Material zu spät geliefert oder gar falsche Teile verarbeitet werden. Auf der digitalen Baustelle soll das nicht passieren. Der Computer weiß hier genau, welche Bauteile wann benötigt werden, sie werden just in time angefordert und eingebaut. VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter begrüßte die Reisegruppe Bauforums aus Mainz auf der Referenzbaustelle während der Open-Campus-Tage im September 2024. Mitgereist waren Vertreterinnen und Vertreter von rheinland-pfälzischen Hochschulen, dem Finanzministerium, der Landesförderbank ISB, der Architektenkammer, der Wohnungs- und der Bauwirtschaft.

- Serielles Sanieren
Wie die Wärmewende warmmietenneutral gelingt
Überdurchschnittlich viele Haushalte mit niedrigem Einkommen wohnen zur Miete in fossil beheizten und unzureichend gedämmten Gebäuden mit hohen Energieverbräuchen. Laut der aktuellen dena-Studie “Soziale Aspekte der Gebäude-Energiewende” geben Geringverdienende teilweise mehr als 40 Prozent ihres Budgets für Wohnkosten aus. Diese Haushalte sind besonders stark von steigenden Energiekosten belastet und vielfach auf staatliche Heizkostenzuschüsse angewiesen. Dementsprechend begrenzt sind die finanziellen Spielräume für Wohnungsunternehmen und -genossenschaften, die energetische Modernisierung über Mietanpassungen abzubilden. Hier eröffnet das serielle Sanieren nach dem Energiesprong-Prinzip neue Perspektiven in der klima- und sozialverträglichen Bestandssanierung. Das innovative Konzept setzt auf vorfertigte Fassaden-, Dach- und Technikmodule, die auf der Baustelle nur noch montiert werden müssen.

- Klimaschutz in Serie
Serielles Sanieren: Einfach, schön, schnell und gut
„Die Kosten müssen runter“, mit diesen Worten begrüßte Volker Wiegel, COO der LEG Immobilien SE am 20. August 2024 rund 100 Gäste am Firmensitz in unmittelbarer Nähe zum Düsseldorfer Flughafen. Zusammengekommen waren sie, um sich in der Praxis anzuschauen, wie es um die Serielle Sanierung, die einfaches, schönes, schnelles und gutes Modernisieren verspricht, bestellt ist.

- Smart und digital
Wie steht es um die Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft?
Diese Frage beantwortet der wohnungswirtschaftliche Bundesverband GdW mit einer Umfrage unter den Wohnungsunternehmen und -genossenschaften in Deutschland. Denn Digitalisierung ist ein wichtiger Teil des Transformationsprozesses, in dem sich die Wohnungswirtschaft angesichts der Klimapolitik aktuell befindet. So bilden Software- und Digitalisierungslösungen das Rückgrat für die Umsetzung von Klimapfaden, die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten oder die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Darüber hinaus tragen sie aber auch in anderen Bereichen dazu bei, die Arbeit der Wohnungswirtschaft effizienter zu gestalten.