thema der Wohnungswirtschaft
N°1 – Der perfekte Sturm

Aus den Un­ter­neh­men

In dem Handeln der Wohnungs­unternehmen und -genossen­schaften des VdW Rheinland Westfalen zeigt sich die ganze Vielfalt der sozial orientierten Wohnungswirtschaft. Vor Ort zeigt sich, wie sie das Leben der Menschen beeinflusst.
Quelle: Patrick Temme

Dr. Christian Jaeger wird Vorstandsvorsitzender der Spar- und Bauverein eG Dortmund

Die Spar- und Bauverein eG Dortmund stellt personell die Weichen für die Zukunft: Dr. Christian Jaeger wird Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft. Der gebürtige Wittener verfügt über langjährige Erfahrung in der Wohnungswirtschaft und wird die Weiterentwicklung der Wohnungsbaugenossenschaft künftig mitgestalten. Sein Eintritt ist zum 1. Oktober 2025 geplant. Jaeger verfügt über umfassende Expertise in der Führung eines Wohnungsunternehmens und ist gleichzeitig mit den aktuellen Herausforderungen der Branche bestens vertraut. Er bringt besondere Erfahrungen in den Bereichen soziale Quartiersentwicklung, klimagerechte Sanierung, Neubau und vor allem in einer konsequenten Orientierung an Mieterinnen und Mietern mit. Aktuell ist er als Vorstand der GEWOBA Aktiengesellschaft in Bremen tätig. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und auf die Menschen in Dortmund”, sagt Dr. Jaeger. „Als jemand, der im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, bedeutet es mir viel, in meine Heimatregion zurückzukehren. Hier möchte ich gemeinsam mit dem engagierten Team bezahlbaren Wohnraum für die Zukunft sichern und weiterentwickeln.“

Quelle: VdW Rheinland Westfalen

Wie Azubis die Wohnungswirtschaft von morgen prägen

Sie betreten die Branche mit frischen Ideen, stellen kluge Fragen – und treffen auf eine Wohnungswirtschaft im Wandel. Was früher nach Verwaltung klang, ist heute ein Berufsfeld mit gesellschaftlicher Tragweite. Wer heute eine Ausbildung in der Wohnungswirtschaft beginnt, entscheidet sich für Verantwortung, Sinn und Zukunft. Die Wohnungswirtschaft steht an einem Wendepunkt: bezahlbarer Wohnraum ist knapp, der Klimadruck wächst, soziale Ungleichheiten verstärken sich. Gleichzeitig rücken neue Technologien, wie Künstliche Intelligenz, in die Branche vor. Doch die eigentliche Transformation ist nicht nur eine technologische oder politische – sie ist eine personelle. Die Art, wie wir in Zukunft wohnen, hängt maßgeblich davon ab, wer sie gestaltet. Und genau hier treten die Auszubildenden auf den Plan.

Quelle: André Wagenzik

VdW-Mitglieder erhalten den "Preis Soziale Stadt" 2025

Bei der feierlichen Verleihung des bundesweiten „Preises Soziale Stadt 2025“ wurde die Wohnungswirtschaftliche Kooperation im Düsseldorfer Stadtteil Wersten-Südost als eines von fünf beispielhaften Projekten ausgezeichnet. Die Jury würdigte das Projekt als Beleg für kontinuierliches Engagement über Projektförderungen hinaus – getragen von einer starken Kooperation, an der mehrere Mitgliedsunternehmen des VdW Rheinland Westfalen maßgeblich beteiligt sind. Rheinwohnungsbau GmbH, die Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD), Vonovia und die Wohnungsgenossenschaft WOGEDO – alle Mitglieder im VdW Rheinland Westfalen – bilden gemeinsam mit Sahle Wohnen ein Netzwerk, das die Entwicklung in Wersten-Südost aktiv vorantreibt. Nach dem Ende des Förderprogramms „Soziale Stadt“ setzten die Partner ihr Engagement aus eigenen finanziellen Mitteln fort und schufen damit ein Modell nachhaltiger Quartiersarbeit.

Quelle: KSG Birkenfeld

Aus "Feldwebelhäusern" werden Wohnungen

Der Wohnpark im Schönenwald soll ein Neustart sein. Ein Neustart für das ehemalige Kasernengelände am Rande Birkenfelds und ein neues Kapitel für die Firmengeschichte der KSG Kreissiedlungsgesellschaft Birkenfeld GmbH. 2017 verließ die Bundeswehr die Heinrich-Hertz-Kaserne in Birkenfeld, eine geschichtliche Zäsur für die Stadt. 2022 erwarb die Entwicklungsgesellschaft Heinrich Hertz Campus Birkenfeld mbH, an der auch die Stadt Birkenfeld beteiligt ist, das Gelände. Ziel der Entwicklung ist es, das Gebiet in die Stadt zu integrieren, ein lebendiges Quartier soll entstehen, das Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander verbindet. Einer der ersten sichtbaren Punkte, die diese Entwicklung vorantreiben sollen, ist die Sanierung der "Feldwebelhäuser" am Eingang der alten Kaserne. Und darum kümmert sich die KSG. Sie setzt damit das erste Zeichen für die Konversionsfläche. Für die KSG selbst öffnet sich damit ein neues Kapitel. Denn die Wohnungen im bisherigen Bestand der KSG sind zum größten Teil für Menschen gedacht, die sich sonst aufgrund ihrer Einkommenssituation kaum auf dem Wohnungsmarkt bedienen könnten. Die Durchschnittsmiete liegt bei 4,70 Euro. Im Wohnpark im Schönenwald entstehen auch keine Luxuswohnungen, aber für Familien mit mittlerem Einkommen. Wie hoch der Mietpreis im Jahr 2026 sein wird, wenn das Projekt abgeschlossen ist, kann KSG-Geschäftsführer Michael Schunck noch nicht sagen. "Klar ist: Das Objekt wird sich wirtschaftlich selbst tragen müssen, um auf der anderen Seite die notwendigen Investitionen in einen klimaneutralen Gebäudebestand stemmen zu können", sagt er. Denn auch die übrigen 600 Wohnungen wird die KSG so sanieren müssen, dass sie klimagerecht sind.

Quelle: Aachener SWG

Starke Partnerschaft für Wohnraum und Perspektive

In Köln zeigt ein Projekt, wie durch die enge Zusammenarbeit von sozialen Einrichtungen und Wohnungsunternehmen langfristige Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenslagen gewährleistet werden kann. Der Vringstreff e.V. und die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft (Aachener SWG) arbeiten gemeinsam daran, wohnungslosen und von Armut bedrohten Menschen zu einem stabilen Leben zu verhelfen. Der Vringstreff e.V. hat sich in Köln über Jahre hinweg als zentrale Anlaufstelle für wohnungslose und sozial benachteiligte Menschen etabliert. Mit Angeboten wie warme Mahlzeiten, soziale Beratung und Freizeitaktivitäten schafft die Einrichtung nicht nur ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Menschen, sondern auch konkrete Perspektiven. Der Weg aus der Wohnungslosigkeit ist jedoch lang und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren. Hier kommt die Kooperation mit der Aachener SWG ins Spiel. Lisa Baumann, die für das Wohnungsunternehmen im Bereich Vermietung und Wohnungsverwaltung tätig ist, betont: „Wir als katholisches Wohnungsunternehmen haben soziale Themen ohnehin auf der Agenda, aber ich würde das nicht auf unsere Identität als katholisches Unternehmen beschränken. Jeder hat eine soziale Verantwortung – egal ob katholisch oder nicht. Für mich persönlich war das der Grund, warum ich mich so schnell mit dem Thema Housing First identifizieren konnte.“ Das Wohnungsunternehmen stellt Wohnungen zur Verfügung, die gezielt für Menschen in schwierigen Lebenslagen reserviert werden, und übernimmt damit eine wichtige Rolle im Integrationsprozess.

Quelle: Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte eG

Mutige Schritte in Witten

Einfach mal loslegen, dachte sich die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte eG. Denn auch ohne explizite gesetzliche Regelung zum Gebäudetyp E können Bauherrinnen und Bauherren den Gedanken dahinter bereits jetzt umsetzen. Dazu braucht es vor allem eines – Mut. Frank Nolte hat eine Vision: ein qualitativ hochwertiges Mehrfamilienhaus mit acht Wohnungen, die sich viele Menschen leisten können, in denen sie sich wohlfühlen – und deren Bau weitaus weniger kostet als aktuell die Regel. Entstehen sollen sie an der Ecke Kronenstraße/ Jahnstraße in Witten und der Vorstandsvorsitzende der Witten-Mitte eG weiß auch schon, wie die Baukosten sinken können: durch die Idee des Gebäudetyps E.

Quelle: Neusser Bauverein GmbH

Unterstützung für ein sicheres Zuhause

Seit Oktober 2019 ist Sozialmanagerin Sandra Burtscheidt bei der Neusser Bauverein GmbH die zentrale Ansprechpartnerin für Konflikte und Hilfebedarf im Alltag der Mieterinnen und Mieter. Sie vermittelt zwischen Nachbarn, unterstützt bei Krisensituationen und arbeitet aktiv daran, Wohnungslosigkeit zu verhindern. Durch die Zusammenarbeit mit Sozialträgern und Initiativen wie „Endlich ein Zuhause“ leistet sie einen wichtigen Beitrag zur sozialen Stabilität. Die Soziale Arbeit in Wohnungsunternehmen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Verantwortlich dafür sind zunehmende gesellschaftliche Herausforderungen wie der demografische Wandel, finanzielle Belastungen und zwischenmenschliche Konflikte. Im Neusser Bauverein begleitet das Sozialmanagement Mieterinnen und Mieter bei Zahlungsschwierigkeiten und anderen Problemen, die im Alltag entstehen können. Ziel ist es, Ursachen zu erkennen und gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen zu entwickeln. Schlichtungsgespräche, Beratung und die enge Kooperation mit Ämtern und Sozialträgern gehören dabei zu den wesentlichen Aufgaben. Diese Herangehensweise soll Konflikte entschärfen und Mietverhältnisse langfristig sichern.

Quelle: GWM

Ehrenamt bewegt die Wohnungswirtschaft

Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft, insbesondere die Wohnungsgenossenschaften, lebt vom Engagement ihrer ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer. Zum Tag des Ehrenamts stellt der VdW Rheinland Westfalen Rolf Puller vor, den Aufsichtsratsvorsitzenden der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Wuppertal-Mitte. Beim Treffpunkt Ehrenamt, dem jährlichen Austausch für ehrenamtlich Aktive in der Wohnungswirtschaft, hat Rolf Puller über seine Motivation, seine Aufgaben und die Herausforderungen gesprochen, die mit seinem Engagement verbunden sind.