thema der Wohnungswirtschaft
N°1 – Der perfekte Sturm

Klima und Nach­haltig­keit

Die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, ist ein ehrgeiziges politisches Ziel, das die sozial orientierte Wohnungswirtschaft mitträgt. Gleichzeitig muss Wohnen bezahlbar bleiben. Klimagerechtes, zukunftsfähiges Wohnen darf kein Luxusgut sein.

Quelle: VdW Rheinland Westfalen

Ein inspirierender Tag für den Holzbau

Umgeben von Ständen von zahlreichen Holzbauunternehmen trafen sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Forschung und Politik am 3. Dezember 2024 zur Fachtagung „Serielles Bauen mit Fokus Holzbau“, einer gemeinsamen Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW und dem Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ).  Das gemeinsame Ziel? Den Baustoff Holz als Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft zu etablieren.  

Der VdW auf der HEATEXPO

Die Wärmewende ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit – und die HEATEXPO 2024 in Dortmund bot eine Plattform, um innovative Lösungen und Strategien für die Zukunft der Wärmeversorgung zu diskutieren. Vom 26. bis 28. November präsentierte sich der VdW mit einem eigenen Stand samt Programm, welches die Rolle der Branche in der Transformation der Wärmeversorgung unterstrich. Die HEATEXPO 2024 vereint Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, um die Herausforderungen und Chancen der Wärmewende zu beleuchten. Dabei richtet sie sich an ein breites Spektrum – von der Planung und Digitalisierung der Infrastruktur bis hin zur Nutzung innovativer Technologien. Der VdW Rheinland Westfalen nutzte mit seiner erstmaligen Teilnahme die Gelegenheit, die Wohnungswirtschaft als wichtigen Partner bei der Gestaltung zukunftsfähiger Wärmeversorgung zu positionieren.

GWG Rhein-Erft / Stefan Uj

Wo steht der Holzbau in der sozial orientierten Wohnungswirtschaft?

Spannende Einblicke in den Holzbau bot der diesjährige Europäische Kongress des Forums Holzbau (EBH) im historischen Gürzenich in Köln. Neben interessanten Vorträgen und einem regen fachlichen Austausch wurden auch innovative Produkte vorgestellt, die neue Möglichkeiten im Holzbau aufzeigen. Dabei standen nicht nur klassische Ansätze im Vordergrund, sondern auch frische Ideen und ein erweiterter Blickwinkel auf nachhaltiges Bauen.

Wärme aus dem Maschinenraum

Der Wohnungswirtschaft wird zuweilen unterstellt, sie sei ein schwerer Tanker und nur mühsam zu steuern. Wenn dem so ist, dann muss dieser Tanker ein für seine Verhältnisse ziemlich schnelles Manöver vollziehen: die Wärmewende. Bis 2045 soll das Wohnen klimaneutral werden. Der Kurswechsel wurde auf der politischen Brücke eingeläutet, sie auszuführen obliegt unter anderem den Wohnungsunternehmen und -genossenschaften. Sie schwitzen ganz schön unten im Maschinenraum und versuchen alles, damit das Manöver gelingt. Denn die Startbedingungen für die Wärmewende sind nicht besonders gut: Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft werden 48,3 Prozent aller Wohnungen in Deutschland mit Gas beheizt, 23,4 Prozent mit Öl. Und selbst die Fernwärme, die in 15,2 Prozent aller Wohnungen zum Einsatz kommt, wird laut Bundeswirtschaftsministerium zum größten Teil aus Gas gewonnen, gefolgt von Braun- und Steinkohle.

Quelle: UKBS Unna

Voll unter Strom in Unna

Pultdächer und Außenfassade mit Photovoltaik-Modulen versehen, Batteriespeicher im Technikraum, Infrarot-Paneele an der Decke in den Wohnungen: Die Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) setzt auch bei der Wärmeversorgung im Neubau voll auf Strom. Energieautark sein und dabei so wenig Technik wie möglich verwenden: So lautete das Ziel der UKBS in Unna bei ihren fünf Neubauten im Stadtteil Königsborn, die sie Ende 2023 fertiggestellt hat. Es werden beispielsweise keine Wärmepumpen eingesetzt. Die Wärme kommt aus Infrarot-Paneelen an den Decken in den Wohnungen. Der Strom dafür kommt aus einer Photovoltaikanlage, die die Pultdächer komplett und Teile der südlichen Fassade umfasst. Die Solarmodule produzieren bis zu 75 Kilowatt pro Stunde Strom, jedes Haus verfügt über einen 77-Kilowatt-Batteriespeicher. Und auch die dicken Ziegelaußenwände sind wichtig: Sie machen nicht nur ein Wärmedämmverbundsystem überflüssig, sie speichern auch die Wärme in den Wohnungen und geben sie nach und nach wieder ab, wenn die Heizung nicht läuft.

Quelle: Wald und Holz NRW

„Holz bildet die Basis für eine der größten Wirtschaftsbranchen im Land“

Im Interview verrät uns Diplom-Forstingenieur (FH) Martin Schwarz, Mitarbeiter bei Wald und Holz NRW und Leiter des Sachgebietes „Holzverwendung / Holzbau“ im Team Holzwirtschaft, welche Potentiale er für das Bauen mit dem nachwachsenden und traditionellen Rohstoff Holz im Wohnungsbau sieht. Seine Aufgaben sind der Wissenstransfer und die Kommunikation zum Bauen mit Holz. Die Institution, für die er arbeitet, ist seit vielen Jahren ein Kooperationspartner des VdW Rheinland Westfalen. Wald und Holz NRW informiert regelmäßig in Seminaren zu unterschiedlichen Aspekten des Holzbaus und ist auch für Wohnungsunternehmen und -genossenschaften ein kompetenter Ansprechpartner bei Projekten, in denen Holz zum Tragen kommt.

Quelle: hwg eG

Drei Fragen an… Dr. David Wilde

Bis 2045 möchte die hwg eG in Hattingen die von ihr verwalteten 649 Gebäude auf erneuerbare Energiequellen umstellen. Dazu arbeitet sie mit Ingenieurbüros und vor allem mit den örtlichen Energieversorgern und der Stadt zusammen, um festlegen zu können, wo welche Wärmequelle genutzt werden kann. Nicht immer ein leichtes Unterfangen, wie Dr. David Wilde, der Vorstandsvorsitzende der hwg eG, berichtet.

Quelle: IGA 2027 / Rupert Oberhäuser

Auf dem Weg zu grünen Quartieren

Der VdW Rheinland Westfalen entwickelt in Kooperation mit der IGA 2027 Metropole Ruhr eine weitreichende Initiative: Unter dem Motto „Grünes Wohnen mit grünen und blauen Infrastrukturen auf Dächern, an Fassaden und im Quartier“ sollen bis 2027 insgesamt 100 Wohngärten in den Beständen der Mitgliedsunternehmen entstehen. Nach dem erfolgreichen Auftaktworkshop des Projekts „100 Wohngärten“ setzt der zweite Praxisworkshop die Impulse fort, um Wohnquartiere ökologisch und sozial zukunftsfähig zu gestalten.
Erneut zeigte sich, wie wichtig es ist, Wohnungsunternehmen und ihre Mieterinnen und Mieter aktiv in die Begrünung urbaner Lebensräume einzubinden – und wie technologische Innovationen dabei helfen können, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Nach dem erfolgreichen Auftaktworkshop des Projekts „100 Wohngärten“ setzt der zweite Praxisworkshop die Impulse fort, um Wohnquartiere ökologisch und sozial zukunftsfähig zu gestalten.