Genossenschaftliches und gefördertes Wohnen im Hummelbach-Quartier
Öffentlich geförderte energetische Bestandssanierung und Wohnungsneubau: 72 Wohnungen energetisch saniert, 16 Wohnungen neu gebaut und den CO₂-Ausstoß um 249 Tonnen pro Jahr reduziert, das sind die durchaus beeindruckenden Zahlen des Bauprojektes, mit dem sich die Gemeinnützige Wohnungs-Genossenschaft e.G. Neuss (GWG), eine Mitgliedsgenossenschaft des VdW Rheinland Westfalen, nun um den Deutschen Bauherrenpreis 2024 beworben hat.
Öffentliche Wohnraumförderung für energetische Bestandssanierung und Neubau von bezahlbaren Wohnungen
Die Bestandsgebäude an der Weckhovener Straße 62-78 wurden in den 1960er Jahren erbaut und waren mit Niedertemperatur-Kombithermen für Heizung und Warmwasser in jeder Wohnung ausgestattet. Der jährliche CO2-Ausstoß war beträchtlich. Im Rahmen ihres Klimapfades hin zu einem CO2-neutralen Gebäudebestand bis spätestens 2045 hat die GWG die Häuser nun umfassend energetisch saniert und zusätzlich in zwei Kopfbauten als Anbauten an die bestehenden Zeilen noch insgesamt 16 barrierefreie Neubauwohnungen errichtet, die aus Mitteln des Bundes und der NRW.Bank öffentlich gefördert wurden. Durch die guten Konditionen der Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen konnte die Wirtschaftlichkeit der Neubauten gesichert werden. Positiv auf die Wirtschaftlichkeit wirkt sich zudem die mit den benachbarten Altbauten gemeinsame Wärmeversorgung aus.
Studentischer Wettbewerb als Ideengeber für bezahlbares und klimagerechtes, öffentlich gefördertes Wohnquartier
Der Planung dieser Maßnahme aus der Feder des Neusser Architekten Richard Wichmann war ein studentischer Wettbewerb vorausgegangen, den die GWG 2017 in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal und mit Unterstützung der Stadt Neuss durchgeführt hatte. Das Ergebnis kann sich nun sehen lassen. Die Gebäude und auch die Außenanlagen sehen deutlich freundlicher und moderner aus als vorher. Auch das Klima gewinnt: Indem die Gebäudehülle gedämmt und moderne Erd-Wärmepumpen mit Wohnungsstationen anstatt der alten Thermen eingebaut wurden, konnten die Heizlast und der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden. Durch die Nutzung von PV-Strom vom eigenen Dach sinkt der CO2-Ausstoß um weitere 30 t/a. Die Energieeffizienzklasse ändert sich von F auf A+.
Genossenschaftsmitglieder profitieren von Maßnahmen
Für die von einer solch großen Baumaßnahme betroffenen Mitglieder war die Bauzeit anstrengend. Umso schöner, dass die Maßnahme rechtzeitig abgeschlossen und der kommende Sommer wieder ohne Staub und Lärm genossen werden kann.
Insbesondere ältere Mitglieder profitieren durch die direkt benachbarten barrierefreien Neubauwohnungen künftig besonders von der Möglichkeit, auch bei sich ändernden Wohnbedürfnissen weiterhin im angestammten Quartier verbleiben zu können. Dem Wohnraummangel in Neuss konnte hier flächensparend mit Nachverdichtung auf eigenem Grundstück begegnet werden. Auf lange Sicht bleibt trotz einer modernisierungsbedingten Mieterhöhung ein weiteres, großes Plus: Die Heizkosten haben sich deutlich reduziert und bleiben dank der neuen, umweltfreundlichen Technik auch dauerhaft auf niedrigem Niveau.
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