Quartiersentwicklung
- Im Gespräch
"Das Wasser sollte in der Stadt gehalten werden"
Wasser gerät zum zentralen Element in der Quartiersplanung – und damit werden auch die Grenzen zwischen öffentlicher und privater Planung fließend. Denn wenn beispielsweise Wasser im Wohnumfeld zurückgehalten wird, fließt weniger in die öffentliche Kanalisation. Kommunen und Wohnungsunternehmen und -genossenschaften arbeiten deshalb idealerweise zusammen. Wie das geschieht, untersucht derzeit das Fraunhofer-Institut für System und Innovationsforschung (ISI) gemeinsam mit dem Forschungszentrum InWIS und der Kommunalagentur NRW. Ein Gespräch über das Notwendige und das Machbare.
- Wohnraumförderung
Quartiersentwicklung in mehreren Etappen
Am Ende werden es über 550 Wohnungen sein, die entweder neu gebaut oder zeitgemäß, modern und klimafreundlich modernisiert wurden und zu bezahlbaren Mieten auf den Markt kommen: Die SWB-Service- Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft mbH (SWB) aus Mülheim an der Ruhr baut mit der „Eichbaumsiedlung“ ein vor Ort wichtiges Quartiersprojekt, das einige Hürden und Hindernisse schon hinter sich lassen musste. Und am Ende doch noch bezahlbare Wohnungen für die Mülheimerinnen und Mülheimer bringen wird. Die Eichbaumsiedlung im Stadtteil Heißen-Süd steht im Fokus einer ehrgeizigen Revitalisierung durch die SWB. Mit Blick auf eine ganzheitliche, zukunftsfähige und generationengerechte Entwicklung werden hier 556 Wohneinheiten modernisiert oder neu gebaut. Diese umfassende Neuentwicklung, im aktuellen fünften Bauabschnitt bis 2026 geplant, setzt auf Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, Bezahlbarkeit und Klimaschutz im Bauen, Wohnen und Heizen.
- Interview
Gefordert und gefördert?
In vielen Städten und Gemeinden – mittlerweile auch zunehmend in ländlich geprägten Regionen – werden bezahlbare Wohnungen zu einem knapp verfügbaren Gut. Angesichts hoher Baukosten und der dynamischen Preisentwicklung im Wohnungsneubau wird es auf vielen Wohnungsmärkten zunehmend schwerer, die hohe Nachfrage mit einem passenden Angebot zu decken. Vor allem im Segment bezahlbarer Wohnungen wird das immer spürbarer. Genau in diesem Bereich sind die Verbandsmitglieder des VdW Rheinland Westfalen seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner vor Ort. Die VdW-Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften sind zentrale Abnehmer von Mitteln der öffentlichen Wohnraumförderung, bemerken aber ebenfalls, dass der Wohnungsneubau es auch im geförderten Segment zu einer immer schwierigeren Herausforderung wird. Wie blickt Uwe Schramm, Vorstandsvorsitzender der Mitgliedsgenossenschaft WohnBau Westmünsterland eG, auf die neuen Bedingungen der öffentlichen Wohnraumförderung des Landes Nordrhein-Westfalen?
- Gastbeitrag
Leipzig schafft blau-grüne Infrastrukturen
Das Neubauquartier „Leipziger 416“ steht für Richtungsweisendes. Mit dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt „Leipziger BlauGrün“ wird dort gezeigt, wie im Sinne der Klimaanpassung Niederschlagswasser von der zentralen Abwasserkanalisation abgekoppelt werden kann.
Dort, wo einst unweit des Leipziger Hauptbahnhofs der Eutritzscher Freiladebahnhof stand, wird ein neues Stadtquartier geplant, in dem rund 4.000 Menschen leben sollen. Etwa 2.400 Wohnungen, ein 5,5 ha großer Park, ein Schul- und Sportcampus mit einer Geimeinschaftschule, zwei Kitas, kulturelle und soziale Einrichtungen, reduzierter Autoverkehr – so sehen die Vorstellungen für das neue Quartier „Leipzig 416“ aus. Um für dieses neue Viertel nachhaltige Wasser- und Energieinfrastrukturen zu entwickeln, kooperieren Wissenschaftler, die Stadtverwaltung, die Kommunalwirtschaft, die Investoren und Praktiker gemeinsam im Projekt „Leipziger BlauGrün“, das das Bundesministerium für Bildung und Forschung nun in einer zweiten Projektphase fördert. Die Arbeiten des Leipziger UFZ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, das die Projektkoordination innehat, zeigen, wie in einem neuen Innenstadtquartier das zentrale Abwassersystem entlastet, die Energieeffizienz verbessert und die Auswirkungen von Starkregen und Dürreereignissen gemindert werden können.
- Modernisierung
Draufgeschaut! Quartiersentwicklung in Hattingen
Die VdW-Mitgliedsgenossenschaft hwg eG aus Hattingen setzt derzeit ein Quartiersprojekt um: Insgesamt 117 Wohnungen werden nach Abschluss des umfangreichen Projektes energetisch modernisiert oder neu gebaut sein – da lohnt sich ein Blick von oben! In insgesamt sechs Bauabschnitten, davon vier mit Modernisierungsmaßnahmen und zwei Abschnitten, in denen nach Rückbau und Nachverdichtung neue Wohnungen entstehen werden, bringt die Wohnungsgenossenschaft viel Klimaschutz und Nachhaltigkeit in ihr Wohnquartier. Außerdem: eine KiTa sowie eine Demenz-WG.
- Wohnen im Quartier
Niederländische Gäste im Ruhrgebiet
Ein Netzwerk junger Mitarbeiter des niederländischen Wohnungsanbieters „de Alliantie“ war am 24. November 2023 zu Gast beim VdW-Mitgliedsunternehmen VIVAWEST Wohnen GmbH. Die rund 25 jungen Mitarbeitenden des vor allem auf sozialen Wohnungsbau spezialisierten Unternehmens interessierte vor allem das Thema Transformation und Entwicklung von Quartieren. VIVAWEST stellte ein Modellquartier vor und freute sich über den grenzüberschreitenden Fachaustausch.
- Wohnen im Quartier
Modellquartier für die Zukunft
Das VdW-Mitgliedsunternehmen VIVAWEST Wohnen GmbH entwickelt in Dortmund ein Wohnquartier von grundauf. Energetische Modernisierung, Neubau, die Gestaltung der Freiflächen und ein auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit bedachtes Gesamtkonzept werden hier durch das Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen umgesetzt. Im Gastbeitrag von Carsten Gröning, Bereichsleiter Zentrale Quartiersentwicklung erklärt uns der Experte, was es mit der ganzheitlichen Quartiersentwicklung auf sich hat, auf welchen Ebenen sich diese bewegt und wie es dem Wohnungsunternehmen gelingt, gleich mehrere Ziele des bezahlbaren, klimagerechten und zukunftsfähigen Wohnens im Modellquartier „Bergmannsgrün“ miteinander erfolgreich zu vereinen.
- Wohnen im Quartier
Soziale Mehrwerte vor Ort schaffen
Die Montag Stiftung Urbane Räume gAG entwickelt Grundstücke und Gebäude nach dem Initialkapital-Prinzip, gemeinsam mit unterschiedlichsten Akteuren. Die unabhängige, gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Bonn, die operativ tätig ist, setzt ausschließlich eigene Projekte um. Mit mittlerweile sechs Projekten entwickelt Sie Immobilien im Sinne einer gemeinwohlorientierten Stadtteilentwicklung von, mit und für Menschen aus dem Stadtteil. Der VdW Rheinland Westfalen fragte Dr. Robert Winterhager nach den Hintergründen.
- Knappe Flächen
Mit Großwohnsiedlungen zum Ziel?
Der Bau von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr bei zugleich „Netto Null“ Flächenverbrauch bis 2050 und hohen Baukosten bringt große Herausforderungen mit sich: Auch die Wohnungswirtschaft steht in der Verantwortung, einen genaueren Blick auf die Bestände zu werfen. Die großen Wohnsiedlungen, die zwischen den 1950er und 1980er Jahren „am Reißbrett“ geplant wurden, zeichnen sich heute vor allem durch ihre Wohnungsdichte und serielle Bauweise aus. Meist bestehen eine gute Anbindung an das Stadtzentrum sowie großzügige Grün- und Freiflächen, die von den Menschen besonders geschätzt werden. Daneben werden vor allem auch die kurzen Wege zu Versorgungs- und Betreuungseinrichtungen in Umfragen zur Wohnzufriedenheit immer wieder hervorgehoben. Allerdings fällt dabei die Innenwahrnehmung der Quartiere oft deutlich positiver aus als der Blick der Außenstehenden, die meist eher negative Konnotationen äußern: Insbesondere die „monotone“ Architektur- und Formensprache der modernen Bauten ist vielen Menschen ein Dorn im Auge.