187 bezahlbare Wohnungen für Düsseldorf
Die WOGEDO (Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost eG) feierte am 22. Mai 2024 gemeinsam mit NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach und VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter (VdW Rheinland Westfalen e.V.) die Fertigstellung des Projekts „Die Passage“ in Düsseldorf-Gerresheim. Mit den neu geschaffenen 187 Wohnungen an der Hagener/Lüdenscheider Straße ist es das größte Bauvorhaben der WOGEDO seit 50 Jahren. Sämtliche Wohnungen wurden in kürzester Zeit vermietet.
Im Juli 2024 werden die Mieterinnen und Mieter in den zweiten Bauabschnitt des Projekts „Die Passage“ einziehen. Die WOGEDO kann darauf besonders stolz sein, denn WOGEDO-Vorstand Andreas Vondran betont zur Feier der Fertigstellung: „Trotz der historisch schlechten Bedingungen für den Wohnungsbau, die große Herausforderungen mit sich bringen, haben wir einen großen Erfolg erzielt: die Bauarbeiten verliefen vollständig nach Plan, wurden pünktlich vollendet und wir konnten außerordentliche Preiserhöhungen vermeiden. Wir haben damit bewiesen, dass es gerade in schwierigen Zeiten die Genossenschaften sind, die für bezahlbares Wohnen bei gleichzeitig hoher Wohnqualität stehen.“
Hohe Wohnqualität bezahlbar machen
Die 187 Wohnungen bieten eine Vielzahl moderner Grundrisse von 35 bis 113 Quadratmetern. Die Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen verfügen über eine Terrasse, einen Balkon oder eine eigene Loggia. 67 Wohnungen sind öffentlich gefördert und werden zu 7,00 Euro pro Quadratmeter vermietet, die freifinanzierten Wohnungen zu einer Grundmiete von 10,90 Euro pro Quadratmeter.
WODEGO-Vorstand Dirk Mowinski: „Unser Auftrag als Wohnungsgenossenschaft ist es, unsere Mitglieder mit bezahlbaren Wohnungen in hoher Qualität zu fördern. Mit 36 Prozent öffentlich geförderten Wohnungen haben wir uns bewusst dafür entschieden, deutlich über den geforderten Anteil zu gehen. Und auch mit den anderen Wohnungen liegen wir weit unter den durchschnittlichen Angebotsmieten in Düsseldorf.“ Auch hier wird die WOGEDO ihren Ansprüchen gerecht, ihren Mitgliedern zukunftsfähige Wohnungen zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten.
„Mit 36 Prozent öffentlich geförderten Wohnungen haben wir uns bewusst dafür entschieden, deutlich über den geforderten Anteil hinauszugehen.“
WOGEDO-Vorstand Dirk Mowinski
Auch Alexander Rychter – Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen – unterstrich die Bedeutung der Passage: „Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft steht unter enormem Preisdruck. Dass dieses Projekt trotz der stark gestiegenen Bau- und Materialkosten, Fachkräftemangel, anhaltenden Lieferkettenproblemen und den Folgen der Zinswende erfolgreich abgeschlossen wurde, verdient große Hochachtung. Für die Menschen, die gerade in stark überlasteten Wohnungsmärkten wie Düsseldorf auf bezahlbares Wohnen angewiesen sind, bieten Wohnungsgenossenschaften wie die WOGEDO einen erheblichen Vorteil durch ihre Mietenpolitik und ihre energiekostensparende Bauweise.“
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, zeigte sich bei ihrem Besuch des Projekts beeindruckt: „‘Die Passage‘ ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie öffentlich-gefördertes Wohnen und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Mit rund 14,56 Millionen Euro aus der öffentlichen Wohnraumförderung sind 67 der insgesamt 187 Wohnungen sowie ein zur Wohnung umbaubarer Gemeinschaftsraum realisiert worden. Mit einer öffentlich geförderten Miete von 7,00 Euro/m² und 10,90 Euro/m² für den frei finanzierten Wohnraum ist der WOGEDO in der Landeshauptstadt Düsseldorf ein ‚best practice‘ von nachhaltiger Bezahlbarkeit gelungen: modern, bezahlbar für breite Anteile in der Bevölkerung, CO₂-arme bis -freie Energieversorgung. Das schafft Zukunft – heute.“
„'Die Passage' ist ein herausragendes Beispiel dafür, wir öffentlich gefördertes Wohnen und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen.“
Bauminsterin Ina Scharrenbach
Energiekonzept mit Modellcharakter
“Die Passage“ weist weitere Highlights, u.a. ein innovatives Energiekonzept auf: Drei Häuser mit insgesamt 23 Wohnungen können sogar vollständig CO₂-emissionsfrei betrieben werden. Realisiert wird dies durch den Einsatz von Infrarotheizungen sowie einer Warmwasseraufbereitung durch selbst erzeugten Strom bzw. Strom aus erneuerbaren Energiequellen – also völligem Verzicht auf Verbrennung von fossilen Ressourcen.
Photovoltaikanlagen auf den Dächern liefern über 50 Prozent der benötigten Jahresenergie an Strom für Wohnungen, Heizungen, Warmwasser und die Allgemeinbereiche (z.B. Aufzüge oder Treppenhausbeleuchtung). Eine Großbatterie speichert dabei überschüssige Energie für die Nächte. Die Primärenergieeinsparung entspricht gegenüber einer herkömmlichen Energieversorgung rund 276.400 kWh/Jahr. Im Ergebnis reduziert sich der jährliche CO₂-Ausstoß um 64 Tonnen.
Dies gilt auch für die übrigen Wohnungen: Dort sorgen Wärmepumpen für das Warmwasser und die Heizung, eine moderne Gas-Hybridheizung unterstützt bei Bedarf die elektrisch betriebenen Wärmepumpen. Photovoltaikanlagen auf den Dächern versorgen die Wärmepumpen und gewinnen den Allgemeinstrom für den gesamten Wohnkomplex. Der Anteil genutzter erneuerbarer Energien liegt so bereits über 65 Prozent.
Raum für lebendige Gemeinschaft
Die genossenschaftliche Denkweise der WOGEDO spiegelt sich auch in der Gestaltung der Grünanlagen wider, die besonderes Augenmerk auf Begegnung und Austausch legt. Das neue Areal an der Hagener Straße ist harmonisch mit dem Bestand in der Morper Straße verbunden. Wege führen durch Grünflächen mit teilweise altem Baubestand, sowie Wildblumen- und Streuobstwiesen. Insgesamt fünf Spielplätze bieten Raum zum Austoben. Für die Ruhe und das Verweilen sind überall im Areal Sitzbänke aufgestellt. Das stärkt den nachbarschaftlichen Austausch!
Als zentraler Treffpunkt dient den Genossenschaftlern ein charmantes Teehaus. Zudem bietet das Projekt auch Raum für eine selbstverwaltete Wohngruppe der evangelischen Stiftung HEPHATA. In den acht öffentlich geförderten Wohnungen finden junge Menschen mit Behinderung ein Zuhause und Integration in die Gemeinschaft.
„Als Genossenschaft hat das Solidaritätsprinzip für uns eine außerordentliche Bedeutung.“
WOGEDO-Vorstand Andreas Vondran
Smart Building unterstützt das Wohnen
Die digitale ZUHAUSE Plattform trägt zur Steigerung des Komforts bei und unterstützt dabei, Energie zu sparen. Über ein Display in der Wohnung können Mieterinnen und Mieter problemlos Einstellungen vornehmen und erhalten alle relevanten Informationen – wie beispielsweise den Wasser- und Wärmeverbrauch – auf einen Blick.
Die Video-Gegensprechanlage mit Kamera dokumentiert zudem Klingeln in Abwesenheit und leitet dies auf Wunsch direkt auf das Smartphone weiter. Ein digitales Zugangssystem ermöglicht einen mühelosen Zutritt zu Gebäude, Tiefgarage und Nebentüren ohne die Notwendigkeit von physischen Schlüsseln. Jalousien können entweder über wiederkehrende Zeitprofile oder direkt über das Smartphone gesteuert werden.
Vervollständigt wird „Die Passage“ durch eine Kinder-Großtagespflege sowie eine großzügige Tiefgarage mit 117 Stellplätzen und 392 Fahrradstellplätzen.
Ähnliche Artikel
- Soziale Arbeit
Unterstützung für ein sicheres Zuhause
Seit Oktober 2019 ist Sozialmanagerin Sandra Burtscheidt bei der Neusser Bauverein GmbH die zentrale Ansprechpartnerin für Konflikte und Hilfebedarf im Alltag der Mieterinnen und Mieter. Sie vermittelt zwischen Nachbarn, unterstützt bei Krisensituationen und arbeitet aktiv daran, Wohnungslosigkeit zu verhindern. Durch die Zusammenarbeit mit Sozialträgern und Initiativen wie „Endlich ein Zuhause“ leistet sie einen wichtigen Beitrag zur sozialen Stabilität. Die Soziale Arbeit in Wohnungsunternehmen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Verantwortlich dafür sind zunehmende gesellschaftliche Herausforderungen wie der demografische Wandel, finanzielle Belastungen und zwischenmenschliche Konflikte. Im Neusser Bauverein begleitet das Sozialmanagement Mieterinnen und Mieter bei Zahlungsschwierigkeiten und anderen Problemen, die im Alltag entstehen können. Ziel ist es, Ursachen zu erkennen und gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen zu entwickeln. Schlichtungsgespräche, Beratung und die enge Kooperation mit Ämtern und Sozialträgern gehören dabei zu den wesentlichen Aufgaben. Diese Herangehensweise soll Konflikte entschärfen und Mietverhältnisse langfristig sichern.
- Tag des Ehrenamts
Ehrenamt bewegt die Wohnungswirtschaft
Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft, insbesondere die Wohnungsgenossenschaften, lebt vom Engagement ihrer ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützer. Zum Tag des Ehrenamts stellt der VdW Rheinland Westfalen Rolf Puller vor, den Aufsichtsratsvorsitzenden der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Wuppertal-Mitte. Beim Treffpunkt Ehrenamt, dem jährlichen Austausch für ehrenamtlich Aktive in der Wohnungswirtschaft, hat Rolf Puller über seine Motivation, seine Aufgaben und die Herausforderungen gesprochen, die mit seinem Engagement verbunden sind.
- Forum Wärmewende.NRW
Gute Beispiele für die Wärmewende in NRW
Das diesjährige Forum Wärmewende.NRW – eine zentrale Plattform zur Förderung innovativer Ansätze und der Kooperation von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – stand in diesem Jahr unter dem Motto „Wegweisende Signale und Leuchttürme“. Dabei wurden auch zwei Projekte von VdW-Mitgliedsunternehmen als gute Praxisbeispiele für die Wärmewende in Nordrhein-Westfalen hervorgehoben. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur hob in ihrer Eröffnungsrede die Bedeutung der Wärmewende für den Klimaschutz hervor. Auch in der Podiumsdiskussion, moderiert von Tobias Altehenger, wurde die Rolle der kommunalen Wärmeplanung intensiv diskutiert. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden – darunter Alexander Rychter (VdW Rheinland Westfalen), Dr. Frank Pieper (Stadtwerke Essen) und Dr. Christine Wilcken (Städtetag NRW) – beleuchteten Herausforderungen und Chancen bei der Umsetzung klimaneutraler Wärmeversorgung auf lokaler Ebene.
- Beispielhaft
Voll unter Strom in Unna
Pultdächer und Außenfassade mit Photovoltaik-Modulen versehen, Batteriespeicher im Technikraum, Infrarot-Paneele an der Decke in den Wohnungen: Die Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) setzt auch bei der Wärmeversorgung im Neubau voll auf Strom. Energieautark sein und dabei so wenig Technik wie möglich verwenden: So lautete das Ziel der UKBS in Unna bei ihren fünf Neubauten im Stadtteil Königsborn, die sie Ende 2023 fertiggestellt hat. Es werden beispielsweise keine Wärmepumpen eingesetzt. Die Wärme kommt aus Infrarot-Paneelen an den Decken in den Wohnungen. Der Strom dafür kommt aus einer Photovoltaikanlage, die die Pultdächer komplett und Teile der südlichen Fassade umfasst. Die Solarmodule produzieren bis zu 75 Kilowatt pro Stunde Strom, jedes Haus verfügt über einen 77-Kilowatt-Batteriespeicher. Und auch die dicken Ziegelaußenwände sind wichtig: Sie machen nicht nur ein Wärmedämmverbundsystem überflüssig, sie speichern auch die Wärme in den Wohnungen und geben sie nach und nach wieder ab, wenn die Heizung nicht läuft.