Soziales

- Demenz-WG
Neue Formen im Bestand integrieren
Auf Basis der Angaben des Statistischen Bundesamts zum Bevölkerungsstand ergab sich für Deutschland zum Ende des Jahres 2021, eine Anzahl von rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenz waren 65 Jahre alt oder älter (Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.). Insbesondere bei einem Wohnungsbestand mit einem hohen Anteil von älteren Mietern ist es deshalb wichtig, neue Wohnformen zu integrieren. Am Beispiel der Hohenlimburger Bauverein eG wird deutlich, wie neue Wohnformen im Quartier entstehen können und fest dazugehören. Mit ca. 1.800 Wohnungen gehört die VdW-Mitgliedsgenossenschaft mit Sitz in Hagen-Hohenlimburg, zu den kleineren Wohnungsgenossenschaften auf dem Markt. Mit ihrer fast 100-jährigen Tradition prägt sie nachhaltig das Hohenlimburger Stadtbild. Die Genossenschaft widmet sich bereits seit vielen Jahren der sozialen Verantwortung mit der wohnlichen Versorgung ihrer älteren Mieter und Mitglieder. In vielen persönlichen Gesprächen spielte das Thema Demenz eine große Rolle im Alltag der Menschen. So hat sich die Wohnungsgenossenschaft frühzeitig mit diesem schwierigen Thema befasst und entschieden, eine selbstverantwortete, ambulant betreute Demenz-Wohngemeinschaft zu gründen.

- Seitenblicke
Kämpfer für die im Abseits
Bis zum letzten Spieltag kämpfte Robin Gosens diese Saison mit seinem Verein Union Berlin gegen den Abstieg aus der Fußballbundesliga. Neben dem Platz beteiligt sich der 30-Jährige an einem Kampf, den auch die sozial orientierte Wohnungswirtschaft aufnimmt: den gegen die Wohnungslosigkeit. Im Kältebus hat Robin Gosens so richtig Feuer gefangen für den Kampf gegen Obdach- und Wohnungslosigkeit. Bei bis zu minus zwölf Grad war er in einer Nacht im Januar 2024 mit dem Kältebus der Berliner Stadtmission unterwegs, die von seinem Verein Union Berlin unterstützt wird. Jeden Winter fährt der Kältebus durch die Hauptstadt, um obdachlosen Menschen warme Kleidung, einen Schlafsack und heiße Getränke zu bringen. Oder ihnen gleich die Fahrt in Notunterkünfte anzubieten. Das Thema Wohnungslosigkeit war Gosens, der sich in der Stiftung der Nationalmannschaft engagiert, schon zuvor nicht fremd gewesen. „Der Einsatz gegen Wohnungs- und Obdachlosigkeit ist seit Gründung der Stiftung der Nationalmannschaft fest in der Satzung verankert. Seitdem ich Teil des Stiftungsrates bin, auch verstärkt durch die Corona-Pandemie, befasse ich mich also zwangsläufig, aber mit voller Überzeugung mit diesem Thema und versuche im Rahmen der Nationalmannschaft und unserer Stiftung, meinen Teil für Wohnungs- und Obdachlosenhilfe beizutragen“, sagt er auf Anfrage der „thema“.

- Zeitreise
75 Jahre soziale Wohnraumförderung in Rheinland-Pfalz
In einer Zeit, die von den Wirren des Zweiten Weltkriegs gezeichnet war, stand der Wohnungsbau vor der dringenden Notwendigkeit, in kürzester Zeit den Bedarf an menschenwürdigem Wohnraum zu decken. Das waren die Anfänge des sozialen Wohnungsbaus in der Bundesrepublik Deutschland, auch in Rheinland-Pfalz. Doch wie hat sich die Wohnraumförderung in Rheinland-Pfalz in den letzten 75 Jahren entwickelt und verändert? Die Ausstellung „Zimmer. Küche. Bad. Balkon. – 75 Jahre soziale Wohnraumförderung in Rheinland-Pfalz“, präsentiert von der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium der Finanzen, lud die Besucher zu einer Zeitreise durch die Jahrzehnte der Wohnraumförderung ein. In den 1950er- und 1960er-Jahren war der Wohnungsbau geprägt von der Wohnungsnot der Nachkriegszeit. Projekte wie die Ernst-Reuter-Siedlung in Ludwigshafen entstanden schnell und preiswert, um der großen Nachfrage nach angemessenem Wohnraum gerecht zu werden. Um eine höhere Wohnqualität und einen zeitgemäßen technischen Standard zu gewährleisten, wurde in den 1970er-Jahren der soziale Wohnungsbau verstärkt gefördert. Bauvorhaben wie in Speyer legten so den Fokus auf die langfristige Bereitstellung von sozialem Mietwohnraum.

- Spende
Unterstützung für Wohnungslose
Ein unentgeltliches Frühstück, eine warme Mahlzeit am Abend sowie ein sicherer Ort für persönliche Hygiene – die Wohnungslosen-Initiative Gast-Haus e.V. bietet im Dortmunder Unionviertel eine gastfreundliche Begegnungsstätte. Für Wohnungslose und Menschen an der Armutsgrenze ist das „Gast-Haus“ dabei tagsüber sowohl gastlicher Raum als auch Anlaufstelle für Beratung und medizinische Angebote. Das Wohnungsunternehmen Vonovia unterstützt den Verein mit einer Spende von 2.500 Euro bereits zum dritten Mal. Gestartet mit acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und sechs Gästen im Jahr 1996 bietet das „Gast-Haus“ heute täglich zwei Mahlzeiten am Tag und damit 125.000 Essensausgaben pro Jahr. Durch Spenden und die Arbeit von mehr als 350 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entsteht eine wichtige Anlaufstelle für Bedürftige: Neben der Möglichkeit, sich in einem geschützten Raum frisch zu machen, stellt das Gast-Haus gespendete Kleidung oder Ausrüstung für die Übernachtung im Freien zur Verfügung. Gerade im Winter dient das „Gast-Haus“ aber auch als zentrale Möglichkeit, sich aufzuwärmen und auszutauschen.

- Treffpunkt Sozialarbeit
Auf gute Nachbarschaft!
Ein heftiger Streit im Treppenhaus: Bello, ein Hund, verrichtet seine Notdurft auf der 5. Etage eines Mehrfamilienhauses. Sein Herrchen, Mieter einer Wohnung im Haus, will das Haus verlassen und macht keine Anstalten, die Pfütze zu beseitigen. Darauf spricht die zufällig entgegenkommende Nachbarin ihn an. Ein kurzer, intensiver Streit, eine üble Beleidigung und das Zweiergespann aus dem ungehobelten Herrchen und dem armen Vierbeiner verlässt das Haus. Kurz darauf kündigt ihm fristlos das vermietende Unternehmen seine Wohnung wegen Beleidigung – und ohne vorherige Abmahnung. Nun bleibt die spannende Frage: Ist diese Kündigung wirksam? Die rund 35 Teilnehmenden im 54. Treffpunkt Sozialarbeit sind unschlüssig. Ähnliche Fälle kennen Sie, aber haben sehr unterschiedliche Erfahrungen im Umgang. Die Mehrheit stimmt letztlich für „Nicht rechtens“ – und wird von der Auflösung überrascht: Die Beleidigung stellt eine Straftat und eine nachhaltige Störung des Hausfriedens dar, 2019 wurde die fristlose Kündigung in diesem Fall vor dem Amtsgericht Neuruppin als wirksam bestätigt.

- Weihnachtsspende
Unterstützung für soziale Einrichtungen
Als am 2. Dezember 2023 die erste Kerze auf dem Adventskranz entzündet wurde, waren es nur noch drei Wochen bis Heiligabend. Für sechs soziale Institutionen in Herne war jedoch bereits am 29. November 2023 Bescherung. Im Rahmen ihrer jährlichen Weihnachtsspende überreichte die Wohnungsgenossenschaft Herne-Süd eG (WHS) dem CVJM Herne, dem Kinderschutzbund Herne, der Herner Tafel, dem Ev. Kinderheim sowie dem Förderverein Palliativstation im Ev. Krankenhaus und Ambulanter Hospizdienst und dem Lukas-Hospiz eine finanzielle Unterstützung in Höhe von je 1.000 Euro. Die Spendenübergabe fand bereits zum 10. Mal statt. Seit 2014 unterstützt die WHS Einrichtungen im Herner Stadtgebiet, die sich gezielt für bedürftige Herner Bürger und Familien einsetzen.

- Wohnungslosigkeit
Unterstützung und Unterbringung
Die Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beenden ist das erklärte Ziel: Am 19. und 20. Juni 2023 kamen in Berlin auf Einladung des Bundesbauministeriums Akteure aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, um am Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit zu arbeiten. Viele Ansätze aus der NRW-Landesinitiative „Endlich ein ZUHAUSE!“, in der mehrere VdW-Verbandsmitglieder maßgeblichen Anteil an ihrem Erfolg in Nordrhein-Westfalen hatten, wurden als Positivbeispiele auf dem bundesweiten Netzwerktreffen herangezogen.

- Wohnen im Quartier
Soziale Mehrwerte vor Ort schaffen
Die Montag Stiftung Urbane Räume gAG entwickelt Grundstücke und Gebäude nach dem Initialkapital-Prinzip, gemeinsam mit unterschiedlichsten Akteuren. Die unabhängige, gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Bonn, die operativ tätig ist, setzt ausschließlich eigene Projekte um. Mit mittlerweile sechs Projekten entwickelt Sie Immobilien im Sinne einer gemeinwohlorientierten Stadtteilentwicklung von, mit und für Menschen aus dem Stadtteil. Der VdW Rheinland Westfalen fragte Dr. Robert Winterhager nach den Hintergründen.