„4+1-Strategie“ für klimaneutrale Liegenschaften des Landes Rheinland-Pfalz
Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, den landeseigenen Gebäudebestand bis 2030 bilanziell klimaneutral zu gestalten. Der Ministerrat hat nun die Strategie verabschiedet, wie dies gelingen soll, die so genannte „4+1-Strategie“.
Die Strategie umfasst dabei laut Finanzministerium vier baulich-technische Bereiche: die Suffizienz, die Dekarbonisierung einerseits der Wärmeerzeugung und andererseits der Stromversorgung sowie viertens die Sanierung und Modernisierung der Gebäude. Übergreifend wird dieses durch die Digitalisierung und Prozessoptimierung ergänzt. „Neben der Effizienz, dem optimierten Einsatz von Ressourcen, der Konsistenz, dem Einsatz erneuerbarer Energien und geschlossener Stoffkreisläufe im Bauen, stellt die Suffizienz, also der genügsame Konsum von Materialien und Flächen im gesamten Immobilienportfolio des Landes, den wesentlichen Hebel in diesem Zusammenwirken dar“, sagt Finanzministerin Doris Ahnen aus.
Die Suffizienz, insbesondere die Reduktion der Flächeninanspruchnahme in Neubau und Bestand sei ein zentraler Bestandteil der Strategie. Für die unmittelbaren Treibhausgaseinsparungen würden bis 2030 die eigenen Gaskessel in den Bestandsgebäuden vor Ort durch Heizungssysteme ersetzt, die auf regenerativen Energieträgern basieren, insbesondere durch Wärmepumpen und Wärmenetzanschlüsse. Für eine klimaneutrale Stromversorgung werde insbesondere durch strategische Investitionen in Photovoltaik- und Windkraftanlagen zur Eigenstromerzeugung auf Landesflächen gesetzt. Darüber hinaus würden die Gebäude fortlaufend saniert und modernisiert.
Digitales Gebäudemanagement und effektivere interne Verfahren, die zu sparsameren Gebäudebelegungen führen sind für die Landesregierung ein weiterer Baustein der Strategie. Insgesamt befinden sich mehr als 1.000 Gebäude in Landesbesitz.
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