Verbandsmitglied gewinnt Deutschen Bauherrenpreis 2024
Mit dem Deutschen Bauherrenpreis hat ein VdW-Mitgliedsunternehmen mit kirchlichen Wurzeln, die Rheinwohnungsbau GmbH (RWB) aus Düsseldorf, die renommierteste Auszeichnung im Bereich des Wohnungsbaus in Deutschland gewonnen.
Prämiert wurde das Wohnquartier in Düsseldorf-Lichtenbroich am Sermer Weg und Volkardeyer Weg, das teils saniert und teils neu gebaut wurde. Die Preisverleihung fand am 26. Juni 2024 in Berlin statt.
Hohe Wohnqualität und architektonischer Anspruch zu bezahlbaren Mieten
Der Deutsche Bauherrenpreis ist seit mehr als drei Jahrzehnten innerhalb der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, aber auch der Fachwelt von Architektur, Bauplanung und -umsetzung ein hoch angesehener und begehrter Preis. Seit 1986 prämiert eine renommierte Jury alle zwei Jahre Wohnprojekte, die eine hohe Wohn- und Aufenthaltsqualität, bezahlbare Mietpreise und baulich-architektonische Ansprüche miteinander vereinen.
In diesem Jahr ging der Preis in das Verbandsgebiet des VdW Rheinland Westfalen: Die RWB konnte sich mit einem überzeugenden Quartiersprojekt in Düsseldorf-Lichtenbroich gegen die starke Konkurrenz aus der ganzen Republik durchsetzen.
Für das Lichtenbroicher Wohnviertel am Sermer Weg und am Volkardeyer Weg hatte die Rheinwohnungsbau im Jahr 2011 einen interdisziplinären Architektenwettbewerb ausgerufen, um das Quartier zu entwickeln.
Das Ziel: den Altbestand mit seinen Ein- und Zweizimmerwohnungen aus dem Baujahr 1964 zu modernisieren. Wesentlicher Bestandteil der Planung war der Erhalt des Wohnungsbestandes – den die Jury des Deutschen Bauherrenpreises in ihrer Beurteilung ausdrücklich lobte.
Aufgrund unvorhersehbarer schlechter Bausubstanz musste die RWB allerdings teilweise auf den Erhalt verzichten und stattdessen Neubauten verwirklichen: Im letzten Bauabschnitt entstanden so auch zwölf Einfamilienhäuser. Umgesetzt hat die RWB das Wohnungsbauprojekt mit den Architekturbüros „hector3 architekten“ und „Schmale Architekten GmbH“.
„Aus städteräumlichem Bestand und neuer Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit entstand so in einem Zeitraum von circa neun Jahren ein sozialgerechtes und innovatives Quartier mit diversen Wohnformen […] rund um eine vorhandene grüne Lunge.“
Jury des Deutschen Bauherrenpreises 2024
Stolze Preisträger: Das Wohnquartier Sermer Weg/Volkardeyer Weg setzte sich gegen über 100 andere Projekte durch, mit denen sich Wohnungsunternehmen aus ganz Deutschland um den begehrten Preis bewarben
Auf ganzer Linie überzeugend
Das Lichtenbroicher Wohnquartier holte in fast allen Bewertungskategorien nahezu die volle Punktzahl. Die rund zehn Kategorien reichten vom städtebaulichen Kontext über Energieeffizienz und Klimaschutz sowie Freiraumgestaltung bis hin zum sozialen Anspruch und zu Kooperationen.
„Der ganzheitliche Planungsgedanke, durch den sich eine ganze Reihe von interdisziplinären Planungszielen zu einem gelungenen Ganzen zusammenfügen.“ – Mit diesen Worten begründete die Jury des Deutschen Bauherrenpreises ihre Auszeichnung für das Lichtenbroicher Wohnungsbauprojekt: „Aus städteräumlichem Bestand und neuer Baukultur, Klimaschutz und Nachhaltigkeit entstand so in einem Zeitraum von circa neun Jahren ein sozialgerechtes und innovatives Quartier mit diversen Wohnformen […] rund um eine vorhandene grüne Lunge.“
Bei der Sanierung des Lichtenbroicher Bestandes wurden die Grundrisse großzügig angepasst und eine möglichst große Barrierefreiheit geschaffen, was die Jury in der Bewertungskategorie „Architektur und Baukultur“ überzeugte. Mit den Neubauten erfolgte eine städtebaulich sinnvolle Ergänzung: Entstanden sind im ersten und zweiten Bauabschnitt 85 Neubauwohnungen, alle öffentlich gefördert, sowie eine Arztpraxis für Allgemeinmedizin – Nahversorgung im Wohnquartier.
Energetisch zukunftsfähig und klimagerecht
Die Jury zeigte sich auch vom Energiekonzept überzeugt: „Sie [die Siedlung] erreicht eine vorbildliche Reduzierung der CO2-Bilanz von 4,8–6,9 kg CO2/m²a. Erreicht wird dies durch eine zentrale Holzpelletheizung für Heizung und Warmwasser, Lüftungsanlagen mit (teilweise) Wärmerückgewinnung, Solarthermie (dritter Bauabschnitt) und monolithischer Bauweise im Neubau.“
Teilweise gibt es auch Luft-Wasser-Wärmepumpen sowie Photovoltaikanlagen. Der erste und zweite Bauabschnitt entspricht den KfW-40-Anforderungen; der dritte Bauabschnitt erreicht den KfW-55-Standard.
Vor der Modernisierung war die energetische Qualität der Bestandsbauten mangelhaft und die Beheizung erfolgte mittels Nachtstromspeicher. Zwei der drei Bauabschnitte wurden als „Klimaschutzsiedlung NRW“ ausgezeichnet.
Weitere Informationen zum Projekt und der Preisverleihung finden sich unter diesem Link zur Pressemitteilung der Rheinwohnungsbau GmbH
Textfeld für Bildbeschreibung aus dem „Beschreibung“-Feld in der Mediathek, vorübergehend noch von Hand zu befüllen, kann gelöscht werden wenn keine Beschreibung vorhanden/gewünscht.
Inklusives Wohnen als Kernbestandteil des Konzepts
In einem Bauabschnitt des Wohnquartiers entstanden zwölf Wohneinheiten für inklusives Wohnen in Kooperation mit dem „Haus St. Josef“ des Deutschen Ordens.
Das gesamte Viertel wurde als generationengerechtes Quartier zertifiziert, auch weil dort eine vierzügige Kindertagesstätte untergebracht ist. Ab Mitte 2024 wird in Lichtenbroich zudem ein unsaniertes, eingeschossiges Bestandsgebäude zu einem Nachbarschaftstreff umgebaut. Dieser soll vom Nachbarschaftshilfeverein Vida e. V. – gegründet durch die RWB – betrieben werden.
Der soziale Anspruch der Quartiersentwicklung trug maßgeblich zum hervorragenden Ergebnis beim Deutschen Bauherrenpreis bei.
Auch in der Kategorie „Freiraumgestaltung und Klimaanpassung“ wusste das RWB-Quartier zu überzeugen – die Jury lobte ausdrücklich das Freiraumkonzept, das eine Minimierung versiegelter Flächen und den Erhalt des Baumbestandes umfasste. Die Maßnahmen zielen auf eine Verbesserung des urbanen Klimas ab – vorbildlich.
Da der Deutsche Bauherrenpreis als Bewertungskriterium ausdrücklich „tragbare Kosten“ umfasst, warfen die Jurymitglieder auch einen besonderen Blick auf die Ausgabenseite: Verausgabt wurden über alle Bauabschnitte (ohne Einfamilienhäuser) 35,4 Mio. Euro, was 2.342 Euro/m² entspricht.
Die Mieten bewegen sich zwischen 6,62 und 7,80 Euro/m² (gefördert) bzw. zwischen 8,50 und 10,50 Euro/m² (frei finanziert).
So kann es gehen – Bezahlbarkeit, Klimaschutz und soziales Engagement in einem Quartier. Der Zuspruch der Jury und die breit gefächerten positiven Aspekte des Wohnquartiers des Verbandsmitglieds zeigen, dass die sozial orientierte Wohnungswirtschaft sich für gute, lebenswerte und bezahlbare Wohnsituationen der Menschen vor Ort einsetzt, Gratulation!