Pressemitteilung
Sozial orientierte Wohnungswirtschaft: Höhere Bewilligungsmiete ist sachlich gerechtfertigt
Der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW) hält die vom nordrhein-westfälischen Bauministerium angedachte Anhebung der Bewilligungsmieten in der Wohnraumförderung für unumgänglich. „Wir hätten es gerne auch anders“, erklärt VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter. „Doch angesichts der Baukostensteigerungen der vergangenen Jahre und der gestiegenen Finanzierungszinsen ist die Erhöhung notwendig. Es erscheint uns der erfolgversprechendste Versuch, den Neubau bezahlbarer Wohnungen wiederzubeleben.“
In einer Pressemitteilung vom 19. Januar 2024 wendet sich der Deutsche Mieterbund Nordrhein-Westfalen gegen die geplante Anhebung der Bewilligungsmiete in der Wohnraumförderung des Landes NRW. Das Landesbauministerium möchte die Miete für geförderte Wohnungen in allen Kommunen um einen Euro erhöhen. Für neue mietpreisgebundene Wohnungen in Düsseldorf wäre so eine Miete von bis zu 8,10 Euro pro Quadratmeter möglich.
„Uns ist klar, dass dies eine Belastung für Mieterinnen und Mieter in Nordrhein-Westfalen darstellt – eine Belastung, die die sozial orientierte Wohnungswirtschaft gerne verhindert hätte. Doch alleine die Baukosten im geförderten Wohnungsbau sind in den vergangen sechs Jahren um etwa 50 Prozent gestiegen, die Bewilligungsmieten um 4,4 Prozent“, sagt Rychter. Hinzu komme, dass auch geförderte Wohnungsbauprojekte zu einem gewissen Teil fremdfinanziert werden müssten, was durch die gestiegenen Zinsen in den vergangenen Jahren deutlich teurer geworden sei.
„In der Konsequenz ist der Neubau von bezahlbaren Wohnungen in die Knie gegangen, wir müssen daher leider so reagieren.“ Die höheren Antragszahlen für die Wohnraumförderung rühren aus Sicht des VdW Rheinland Westfalen von Projektentwicklern her, die ihre alten Projekte zu retten versuchen. Neue bezahlbare Wohnungen seien ohne Förderung gar nicht mehr planbar. „Und ein Mietenstopp, wie vom Mieterbund gefordert, würde zu einem kompletten Baustopp führen“, so Rychter abschließend. Dies würde auch Baugewerbe und Handwerk noch stärker belasten, als dies aufgrund der hohen Anzahl an Projektstornierungen ohnehin schon der Fall sei.