Bezahlbare Wohnungen in Köln bauen - wie gelingt das?
- Audiodatei 00:00
Christoph Moossen
Vorstandsvorsitzender der Kölner Wohnungsgenossenschaft eG
Seit 2020 leitet Christoph Moossen gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Peter Schade die Geschicke der Kölner Wohnungsgenossenschaft eG, die in 16 verschiedenen Kölner Stadtteilen mit 3.038 Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt in der Rheinmetropole aktiv ist. Eine verlässliche und bedarfsgerechte Wohnraumförderung sieht der Vorstand der VdW-Mitgliedsgenossenschaft als zielgerichtetes Mittel, um bezahlbare und klimagerechte Wohnungen in lebenswerten Quartieren zu bauen – so auch im 2023 fertiggestellten „Clouth-Quartier“ mit 88 Wohnungen, 78 davon öffentlich gefördert.
Die Baupreise und Zinsen sind stark gestiegen, die Grundstückspreise hoch: Keine guten Voraussetzungen für den Neubau bezahlbarer Wohnungen. Mitten in Köln schafft es die Kölner Wohnungsgenossenschaft Köln eG trotzdem, 88 neue Wohnungen zu errichten, 78 davon öffentlich gefördert. Wie gelingt ihr das in diesen für den Wohnungsbau schwierigen Zeiten? Ein Gespräch mit Christoph Moossen, Vorstand der Kölner Wohnungsgenossenschaft eG.
Interview von Angelos Tsiokas
Illustration von VdW Rheinland Westfalen
Ähnliche Artikel
- Neubaukrise
Die Folgen der steigenden Baukosten
Niels Klein, Vorstand der Düsseldorfer Spar- und Baugenossenschaft eG (DüBS), kämpft in einem Quartiersprojekt mit den hohen Baukosten. Unter schwierigen Bedingungen für bezahlbares Wohnen auf dem angespannten Düsseldorfer Wohnungsmarkt schafft es die VdW-Mitgliedsgenossenschaft, einen Neubau im „Wiesenviertel“ zu realisieren. Der Vorstand der DüBS muss dafür Miethöhen in Kauf nehmen, die er nur zähneknirschend akzeptiert. Im Video mit Alexander Rychter, dem Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen, schildert Klein vor Ort auf der Baustelle die Problematik im Spannungsfeld hoher Baukosten, strenger Standards und unsicherer Förderbedingungen.
- Demenz-WG
Neue Formen im Bestand integrieren
Auf Basis der Angaben des Statistischen Bundesamts zum Bevölkerungsstand ergab sich für Deutschland zum Ende des Jahres 2021, eine Anzahl von rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Etwa 1,7 Millionen Menschen mit Demenz waren 65 Jahre alt oder älter (Quelle: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.). Insbesondere bei einem Wohnungsbestand mit einem hohen Anteil von älteren Mietern ist es deshalb wichtig, neue Wohnformen zu integrieren. Am Beispiel der Hohenlimburger Bauverein eG wird deutlich, wie neue Wohnformen im Quartier entstehen können und fest dazugehören. Mit ca. 1.800 Wohnungen gehört die VdW-Mitgliedsgenossenschaft mit Sitz in Hagen-Hohenlimburg, zu den kleineren Wohnungsgenossenschaften auf dem Markt. Mit ihrer fast 100-jährigen Tradition prägt sie nachhaltig das Hohenlimburger Stadtbild. Die Genossenschaft widmet sich bereits seit vielen Jahren der sozialen Verantwortung mit der wohnlichen Versorgung ihrer älteren Mieter und Mitglieder. In vielen persönlichen Gesprächen spielte das Thema Demenz eine große Rolle im Alltag der Menschen. So hat sich die Wohnungsgenossenschaft frühzeitig mit diesem schwierigen Thema befasst und entschieden, eine selbstverantwortete, ambulant betreute Demenz-Wohngemeinschaft zu gründen.
- Klimagerecht und bezahlbar
Modernisierungsoffensive in Essen
Das kommunale Wohnungsunternehmen aus Essen, unser Verbandsmitglied Allbau GmbH, startete die Modernisierung von sieben Gebäuden am Butzweg in Essen-Bochold. Mit einer Investition von rund 15 Millionen Euro und dem Abruf von Mitteln der öffentlichen Wohnraumförderung werden 176 Wohnungen energetisch saniert und bleiben bezahlbar. Die Maßnahmen umfassen die Umstellung auf Fernwärme, eine umfangreiche Dämmung sowie neue Fenster und Balkone. Durch diese Verbesserungen sollen die Heizkosten deutlich sinken und das Wohnen im Quartier bezahlbar bleiben. Auch die Außenbereiche werden aufgewertet, inklusive neuer Zuwegungen und Ladestationen für E-Autos. Die Fertigstellung des Projekts ist für 2026 geplant. NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach besuchte kürzlich das Projekt, das Teil der Initiative „Modernisierungsoffensive+“ ist. Wir waren mit vor Ort und haben uns einen Eindruck von der Großmodernisierung gemacht.
- Neubauprojekt
187 bezahlbare Wohnungen für Düsseldorf
Die WOGEDO (Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost eG) feierte am 22. Mai 2024 gemeinsam mit NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach und VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter die Fertigstellung des Quartiersprojekts „Die Passage“ in Düsseldorf-Gerresheim. Mit den neugeschaffenen 187 Wohnungen an der Hagener/Lüdenscheider Straße ist es das größte Bauvorhaben der WOGEDO seit 50 Jahren.
Sämtliche Wohnungen wurden in kürzester Zeit vermietet, was deutlich zeigt, wie hoch die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen in lebenswerten Wohnquartieren auf diesem angespannten Wohnungsmarkt ist.
Düsseldorf befindet sich schon seit Jahren auf der Liste der beliebtesten und attraktivsten Großstädte in ganz Deutschland und zieht Jahr für Jahr viele Menschen an, die dort heimisch werden wollen und eine Wohnung suchen.