Wohnungsbestand
- Klimaneutraler Wohnungsbestand
Effizienz vs. Emissionen, worauf soll der Fokus liegen?
Alte Erdgasheizungen raus, neue Luft-Wasser-Wärmepumpen rein – Mieterstrom durch Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern – weniger Energieverbrauch durch eine Sanierung mit umweltfreundlichen Dämmstoffen – die Rheinwohnungsbau GmbH, ein VdW-Mitgliedsunternehmen, hat ein Stadtquartier mit 43 Mehrfamilienhäusern und insgesamt 252 Wohnungen angepackt und fit für die Zukunft gemacht. Praktisch der halbe Stadtteil Duisburg-Ungelsheim wurde in mehreren Bauabschnitten energetisch modernisiert. Bis 2027 sollen die Wohnungen und Häuser, mehrheitlich aus dem Jahr 1959, der Klimaneutralität schon sehr nah sein. Die Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate hat das Projekt der Rheinwohnungsbau kürzlich als „Klimaquartier.NRW“ ausgezeichnet.
- Wohnraumförderung
Attraktive Bestandsförderung?
Die Herausforderungen für die energetische Modernisierung des Wohnungsbestandes der sozial orientierten Wohnungswirtschaft sowie die Funktion der Förderinstrumente im Land Nordrhein-Westfalen und auf Bundesebene standen im Mittelpunkt der gemeinsamen Informationsveranstaltung „Modernisierung im Gebäudebestand - Ansätze und Förderinstrumente“ von VdW Rheinland Westfalen und der EBZ Akademie. Rund 50 Teilnehmende, vor allem von kleinen und mittelgroßen Wohnungsunternehmen und -genossenschaften, kamen dazu am 14. September 2023 nach Bochum.
- Heizungsgesetz
Heizungstausch als Herausforderung
Die Kombination aus den Anforderungen des zum 1. Januar 2024 in Kraft tretenden Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und der im Raum stehenden EU-Gebäuderichtlinie wird große Investitionen für den Wohnungsbestand auslösen – welche Folgen gehen damit für die wirtschaftliche Lage von Wohnungsunternehmen und -genossenschaften einher? Die Modellrechnung für den überwiegend fossil beheizten Bestand einer Mitgliedsgenossenschaft zeigt auf, dass es allein für die Umrüstung auf Wärmepumpen im Wohnungsbestand finanziell extrem herausfordernd wird, wenn durch die Installation dieser Technologie der CO₂-Ausstoß bis 2045 auf Null sinken soll.
- Fachexkursion
Zu Besuch bei den Nachbarn
Ein niederländischer Exkursionsteilnehmer liest von seinem Handy ab: „Guten Morgen, mein Name ist …“ und wechselt dann ins Englische. Die Gruppe vor ihm beginnt fröhlich zu lachen. Der Moment verdeutlicht das Besondere der deutsch-niederländischen Gruppenkonstellation, die in drei Sprachen agiert und so versucht, sich gegenseitig über die aktuellen Möglichkeiten zur Bekämpfung der Wohnungskrise in Deutschland und in den Niederlanden zu informieren. Denn die wohnungspolitischen und wohnungswirtschaftlichen Anforderungen sind in beiden Ländern ähnlich. 900.000 Wohnungen sollen in den Niederlanden bis 2030 entstehen. Damit haben die Niederlande gerechnet auf die Einwohnerzahl einen noch höheren Druck neue Wohnungen zu bauen als Deutschland mit einem jährlichen Ziel von 400.000 Wohneinheiten. Was beide Länder eint: Die Ziele sind unter den momentanen Bedingungen kaum zu erreichen, zu hohe Baukosten, herausfordernde Finanzierungskonditionen und langwierige bürokratische Prozesse.