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Pressemitteilung

Umfrage: Mehr als die Hälfte der Wohnungsunternehmen in Rheinland-Pfalz stellen Neubauprojekte zurück

23. Juni 2023

Die schwierigen Marktbedingungen im Bausektor bringen auch in Rheinland-Pfalz den Wohnungsneubau in Bedrängnis. Laut einer aktuellen Umfrage des Bauforums Rheinland-Pfalz in der sozial orientierten Wohnungswirtschaft haben 56 Prozent der Wohnungsunternehmen und -genossenschaften bereits konkret geplante Neubauprojekte gestoppt. Hauptgründe sind gestiegene Baukosten, hohe Zinsen und Lieferengpässe, aber auch die unerwartete Änderung von Förderprogrammen.

Zum Investitionsklima in der Wohnungswirtschaft befragt wurden die 63 rheinland-pfälzischen Mitglieder des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen und des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft, deren besonderes Augenmerk auf der Schaffung bezahlbaren Wohnraums liegt. Die Rücklaufquote lag bei knapp 50 Prozent. Der Umfrage zufolge stellen viele Wohnungsunternehmen und -genossenschaften Neubauprojekte zurück, 40 Prozent gaben sogar an, derzeit grundsätzlich keine Neubauplanungen mehr weiterzuverfolgen.

„Die Situation ist dramatisch, die Wohnungsbaukrise ist definitiv in Rheinland-Pfalz angekommen“, sagt Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen. Dies sei eine schlechte Nachricht insbesondere für die Menschen in Großstädten wie etwa Mainz, Trier und Koblenz, die kaum noch bezahlbare Wohnungen finden. „Unsere Mitglieder wollen auch deshalb weniger Neubauten errichten, weil sie für diese Mieten verlangen müssten, die für die Menschen nicht mehr bezahlbar wären“, so Rychter. 80 Prozent der befragten Unternehmen und Genossenschaften gaben an, „zu hohe erforderliche Mieten nach Abschluss des Projekts“ hätten einen hohen bzw. sehr hohen Einfluss auf bereits geplante Investitionen.

Drei Viertel der Befragten bescheinigten auch unerwarteten Änderungen in Förderprogrammen einen hohen bzw. sehr hohen Einfluss auf die geplanten Investitionen. Diese Kritik zielt laut Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, auf die Bundesebene: „Unstete Förderbedingungen, wie wir sie seit dem vergangenen Jahr bei der Bundesförderung für effiziente Gebäude erleben, sind Gift für die Investitionsentscheidungen unserer Mitglieder. In der Wohnungswirtschaft liegt der Investitionshorizont bei mindestens 30 Jahren, Planungen dauern mitunter Jahre. Stabile Rahmenbedingungen sind da unerlässlich.“

Die rheinland-pfälzische Wohnungswirtschaft begrüßt, wie sehr sich die Landesregierung für stabile attraktive Bedingungen in der Wohnraumförderung einsetzt und zuletzt auch noch einmal die Konditionen verbessert hat. Die Umfrage aber zeige, so die beiden Verbandsdirektoren unisono: „Die Lage bleibt schwierig.“

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Andreas Gröhbühl
Landespolitischer Referent Rheinland-Pfalz / Presse und Medien
Tel.: 0211 16998-622