Wie kommt
klimaneutrale Wärme ins Quartier?
Für die sozial orientierte Wohnungswirtschaft ist die kommunale Wärmeplanung ein wichtiges Instrument auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand bis 2045. Jede Kommune wird zukünftig ausweisen, wo welche Energiequellen für die Wärmeversorgung zugänglich sind.
Wohnungsunternehmen und -genossenschaften können auf Grundlage dieser Wärmepläne dann strategische Entscheidungen für ihre Bestände treffen und Neubauprojekte direkt zu Beginn der Planungen an die lokalen Gegebenheiten anpassen.
Erfolgsfaktoren der kommunalen Wärmeplanung
Wovon eine erfolgreiche Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung abhängt und welche Auswirkungen das auf die sozial orientierte Wohnungswirtschaft und weitere Branchen hat, erklärt der Geograph Hinnerk Willenbrink in einem Online-Artikel.
Bis wann stehen die Pläne?
Laut Wärmeplanungsgesetz ist es für alle Kommunen verpflichtend, Wärmepläne aufzustellen – je nach Größe bis zum 30. Juni 2026 bzw. bis zum 30. Juni 2028. Wichtig für die Wohnungswirtschaft ist die Planung deshalb, weil sie eng mit den Bestimmungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) verzahnt ist. Denn eine Möglichkeit, um die Vorgabe des 65-prozentigen Anteils erneuerbarer Energien aus dem GEG zu erfüllen, ist die Nutzung von Fernwärme. Sie ist vor allem deshalb eine attraktive Lösung, weil sie mehrere Wohnquartiere gleichzeitig versorgen kann und somit eine besonders effiziente Form der Wärmeversorgung ist. Da bisher aber noch längst nicht alle Potentiale für Fernwärme ausgeschöpft sind, ist zukünftig ein breitflächiger Ausbau der Fernwärmenetze erforderlich, um diese Energiequelle überhaupt effizient nutzen zu können.
Enge Partnerschaften vor Ort
Ist absehbar, dass in einem Quartier in den kommenden Jahren Fernwärme zur Verfügung stehen wird, können Wohnungsunternehmen und -genossenschaften ihre Strategie für die Wohngebäude daran ausrichten: Sie wird dann an den Zeitpunkt der Verfügbarkeit der Fernwärme angelehnt und Fernwärme als Energiequelle eingeplant. Das bedeutet auch, dass Wärmepumpen vor allem dort eingebaut werden können, wo absehbar keine Lösungen im Quartier oder über Netzinfrastrukturen möglich sind. Das schont materielle und personelle Ressourcen, die dort eingesetzt werden können, wo sie wirklich gebraucht werden.