Digitalisierung
- Innovatives Bauen und Sanieren
Wenn Roboter Häuser bauen
Ein kleines Fahrzeug zieht selbstständig einen Anhänger mit Fassadenplatten zum Gebäude. Ein Roboterarm hebt die Platten auf eine Fläche, von wo ein weiterer Roboter die Platten an der Fassade anbringt. Alle Maschinen, vom Bagger bis zu den Kränen sind über ein Netzwerk miteinander verbunden. Sieht so das Bauen der Zukunft aus? In Aachen hat die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) gemeinsam mit Industriepartner eine Referenzbaustelle eingerichtet, auf der genau daran in der Praxis geforscht wird. Das Bauforum Rheinland-Pfalz, dessen Mitgesellschafter der VdW Rheinland Westfalen ist, hat die Referenzbaustelle auf Einladung der RWTH Aachen Mitte September 2024 besucht. Die etwa 4.000 Quadratmeter große Baustelle liegt auf dem 5G-Industry-Campus Europe der RWTH mitten im Grünen. Sie ist Teil des Center Construction Robotics (CCR), mit dem Wissenschaft und Bauindustrie herausfinden möchten, wie weit die #Digitalisierung auf dem Bau getrieben werden kann, um effizienter bauen zu können. Denn entlang der Wertschöpfungskette von Entwurf über Planung bis hin zum konkreten Bauen gehen immer wieder Informationen verloren, die beispielsweise dazu führen können, dass Material zu spät geliefert oder gar falsche Teile verarbeitet werden. Auf der digitalen Baustelle soll das nicht passieren. Der Computer weiß hier genau, welche Bauteile wann benötigt werden, sie werden just in time angefordert und eingebaut. VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter begrüßte die Reisegruppe Bauforums aus Mainz auf der Referenzbaustelle während der Open-Campus-Tage im September 2024. Mitgereist waren Vertreterinnen und Vertreter von rheinland-pfälzischen Hochschulen, dem Finanzministerium, der Landesförderbank ISB, der Architektenkammer, der Wohnungs- und der Bauwirtschaft.
- Smart und digital
Wie steht es um die Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft?
Diese Frage beantwortet der wohnungswirtschaftliche Bundesverband GdW mit einer Umfrage unter den Wohnungsunternehmen und -genossenschaften in Deutschland. Denn Digitalisierung ist ein wichtiger Teil des Transformationsprozesses, in dem sich die Wohnungswirtschaft angesichts der Klimapolitik aktuell befindet. So bilden Software- und Digitalisierungslösungen das Rückgrat für die Umsetzung von Klimapfaden, die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten oder die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Darüber hinaus tragen sie aber auch in anderen Bereichen dazu bei, die Arbeit der Wohnungswirtschaft effizienter zu gestalten.
- VdW-Forum Wohnungswirtschaft 2024
Neubau neu und Digitalisierung zu Ende denken
Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft sucht auf dem VdW-Forum Wohnungswirtschaft 2024 Auswege aus der Wohnungsbaukrise. Die Baukosten sind hoch, die Anzahl der Baugenehmigungen bricht ein. Und die Bundesregierung, so die Analyse von VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter vor den etwa 400 Teilnehmenden in Düsseldorf, „macht nicht den Eindruck, dass sie die Situation auf dem Wohnungsmarkt ernst nimmt“. Die Branche diskutiert: Wie lässt sich der Neubau neu und die Digitalisierung zu Ende denken?
Dass am Ziel der Klimaneutralität nicht gerüttelt werden darf, machte Prof. Petra Riegler-Floors in ihrer Keynote am ersten Veranstaltungstag deutlich: „Schon jetzt sind wir bei der Erderwärmung um 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter – dem Wert, den wir verhindern wollten.“ Das sei auch eine Folge des Bausektors, der für 38 Prozent der Kohlendioxidemissionen verantwortlich sei. Was also tun?
Laut Prof. Riegler-Floors sollte man auf Beton verzichten und beispielsweise auf kreislauffähige und bestenfalls nachwachsende Baustoffe wie Holz und Lehm setzen. Denn wenn man schon bauen müsse, dann mit so wenig Material und auf so kleiner Fläche wie möglich. Doch geht das auch bezahlbar? Denn hohe Baukosten führen auch zu höheren Mieten.
- Künstliche Intelligenz
KI: Buzzword oder Game-Changer?
Gegenüber Künstlicher Intelligenz (KI) gib es das eine oder andere Vorurteil. „Macht die Schaufeln halb so voll, wenn die Arbeit reichen soll! Denn in der Wohnungswirtschaft gehen dank KI-gestützter Prozessautomatisierung bald alle früher nach Hause. Vielleicht aber auch direkt ins Gefängnis, da unregulierte KI gegen sämtliche Datenschutzvorgaben verstößt?“ Erste KI-Projekte von Wohnungsunternehmen zeigen jedenfalls: Eine Annäherung an das Thema frei von Übermut und Angst lohnt sich.
Lange Zeit war Künstliche Intelligenz als Paradebeispiel eines „Buzzwords“ auf wohnungswirtschaftlichen Fachtagungen verschrien. Auch in den Anbieterpräsentationen wurden Begriffe wie „intelligent“ und „smart“ eher großzügig ausgelegt und vom digitalen Türzugangssystem bis hin zu Verwaltungsportalen mit einfachsten Workflow-Automatisierungen nach Wenn-Dann-Logik so ziemlich jedem innovativen Digitalprodukt angedichtet. Nicht erst mit der Vorstellung von ChatGPT hat sich die digitale Welt jedoch rasend schnell weitergedreht und immer mehr Produkte mit echter integrierter KI – außerhalb der Wohnungswirtschaft insbesondere aus den USA und China – drängen auf die Märkte.
- Breitbandausbau
Glasfaser in die Wohnquartiere!
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Vodafone und OXG beschleunigen den Glasfaser-Ausbau in der sozial orientierten Wohnungswirtschaft. Gemeinsam wollen die Partner modernste FTTH-Anschlüsse für bis zu 2 Millionen Mieterinnen und Mieter in die Haushalte bringen: Einfach, schnell und für alle Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften – ganz egal ob groß oder klein. Die Basis für den zukunftsweisenden Glasfaser-Pakt: ein gemeinsames Positionspapier, in dem die Kooperationspartner konkrete Leitplanken für den Glasfaser-Ausbau im Immobilienbestand der Mitglieder vereinbart haben. Sie machen den Ausbau in Wohnungsimmobilien schneller und einfacher möglich als bisher. Deutschlands größte Glasfaser-Allianz OXG, die Vodafone gemeinsam mit dem international führenden Glasfaserspezialisten Altice an den Start gebracht hat, übernimmt den kostenlosen FTTH-Ausbau bis in jede Wohneinheit und kümmert sich um Betrieb und Instandhaltung der Infrastruktur. Das Netz ist offen für alle Markt-Teilnehmer. Das bedeutet, dass Mieter selbst entscheiden können, welchen der über das Glasfaser-Netz verfügbaren Anbieter sie für Gigabit-schnelles Internet nutzen möchten.