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Pressemitteilung

Weniger bezahlbare und klimagerechte Wohnungen: Bundesweite Umfrage zu Stornierungen im Wohnungsbau

18. Januar 2023

Die Stornierungswelle im Wohnungsbau brandet höher. Laut Umfrage des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen werden über 30 Prozent der für 2023 und 2024 geplanten Neubauten nicht realisiert. Das entspricht etwa 20.000 Wohneinheiten der sozialen orientierten Wohnungswirtschaft deutschlandweit. Realisierbare Neubauten werden zum großen Teil aufgeschoben. Der Blick nach Nordrhein-Westfalen stimmt nur verhalten optimistisch: Im bevölkerungsreichsten Bundesland werden über 4 Prozent aller für 2023 und 2024 geplanten Wohnungen komplett storniert und damit nie gebaut. Bei der Modernisierung geförderter Wohnungen ist der Einbruch besonders stark: 28 Prozent sind infolge der Krisen nicht realisierbar.

Dazu Alexander Rychter, Direktor des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW) Rheinland Westfalen:

„Wo bezahlbarer Wohnraum gefordert ist, muss auch ausreichend und verlässlich gefördert werden. Im Gegensatz zur unsicheren Förderkulisse auf Bundesebene haben wir eine verlässliche und stabile Förderung in Nordrhein-Westfalen. Ein nun mehrjähriges Programm sorgt dafür, dass die Modernisierungsförderung den Marktrealitäten angepasst und entsprechend deutlich erhöht wird.

Aktuell stehen die Zeichen für bezahlbaren Wohnungsneubau angesichts der Krisensituation aber denkbar schlecht: Gestiegene Materialkosten, hohe Zinsen und eine unzureichende Förderkulisse auf Bundesebene sorgen für Stornierungen im Wohnungsneubau. Aufgrund fehlender Bau- und Handwerkskapazitäten gehen die Investitionen in klimagerechte Bestandsmodernisierungen zurück. Unsere fast 480 Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften reagieren unterschiedlich stark auf die veränderten Rahmenbedingungen. Sie alle haben gemeinsam, dass Planungen nicht in die Umsetzung kommen.

Dem bezahlbaren Wohnen muss – trotz oder gerade wegen der Krise – wieder Vorfahrt eingeräumt werden. Denn der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen steigt immer weiter an. Für das Jahresende 2022 fehlen laut Pestel-Institut deutschlandweit 700.000 Wohnungen. Zumindest auf NRW-Landesebene sind wir laut Wohnungbedarfsanalyse im Soll.“

Zur Pressemitteilung des GdW: Bezahlbarer Wohnungsbau bricht um ein Drittel ein (18.01.2023)

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