Wohnungsbau-konferenz für mehr bezahlbare Wohnungen im Rhein-Kreis Neuss
Vertretende aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und der sozial orientierten Wohnungswirtschaft haben sich bei der Wohnungsbaukonferenz des Rhein-Kreises Neuss über die aktuelle Situation am Wohnungsmarkt und über Lösungsmöglichkeiten zur Schaffung von neuen, bezahlbaren Wohnungen im Rhein-Kreis Neuss ausgetauscht. Vor Ort, in regionaler Nähe zu den stark nachgefragten Metropolen entlang der Rheinschiene, sind bezahlbare und klimagerechte Wohnungen knapp geworden. Das bemerken auch die vor Ort bestandshaltenden Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften des VdW Rheinland Westfalen, die gemeinsam mit den kommunalen Partnern im Rhein-Kreis Neuss das Ziel verfolgen, den Menschen entsprechende Wohnungsangebote machen zu können. VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter nahm an der Veranstaltung teil, die ein wichtiges Thema in einer sehr herausfordernden Zeit für den Neubau von bezahlbaren und klimagerechten Wohnungen auf die Tagesordnung im Kreishaus von Grevenbroich brachte.
22.426 Wohnungen bis 2039 benötigt
Die um eine Nachfrageauswertung aus Immobilienportalen ergänzte Wohnungsbedarfsanalyse stellte Torsten Bölting, Geschäftsführer der InWIS Forschung und Beratung GmbH, bei der Wohnungsbaukonferenz vor. Laut Bölting sind im Rhein-Kreis bis 2039 insgesamt 12.598 neue Wohnungen erforderlich, um die auf Basis der Haushaltsprognose ermittelte „Unterdeckung“ auszugleichen. Den Gesamtbedarf bis 2039 bezifferte er auf 22.426 Wohneinheiten, weil auch Ersatz für 9828 im Lauf dieses Zeitraums nicht mehr marktgängige Wohnungen geschaffen werden müsse.
Auch die sozial orientierte Wohnungswirtschaft, die im VdW Rheinland Westfalen organisiert und mit bestandshaltenden Wohnungsunternehmen und -genossenschaften als enge Partner der Kommune im Rhein-Kreis Neuss vor Ort aktiv ist, spürt die steigende Anspannung auf dem Wohnungsmarkt unter den derzeitigen Rahmenbedingungen.
Hohe Baukosten, ein starker Zinssprung sowie weitere Inflationseffekte und der sich verschärfende Fachkräftemangel prägen die derzeitige Situation, wenn Wohnungsunternehmen und -genossenschaften den Neubau von Wohnquartieren mit bezahlbaren Wohnungen planen, berichtete Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hob in seinem Fazit hervor, wie wichtig das Thema ist. „Die Zahlen der Wohnungsbedarfsanalyse sowie die aufgrund der hohen Baupreise und steigenden Zinsen stark rückläufige Bautätigkeit machen deutlich, dass der Bedarf weiter steigen wird. Das gilt insbesondere für die Nachfrage nach preisgünstigem Wohnraum. Mit vereinten Kräften müssen wir dafür sorgen, dass gebaut wird. Wichtig ist dabei weniger, wer der Bauherr ist. Hauptsache ist, dass der entsprechende preisgünstige Wohnraum für die Bürgerinnen und Bürger entsteht.“