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N°1 – Der perfekte Sturm

Die beiden Auszubildenden Paulina Böttcher (GWV) (r.) und Nikolas Strodmeyer (ha.ge.we) tauschten vorübergehend die Ausbildungsplätze und konnten neue Eindrücke gewinnen.
Quelle: GWV

Für zwei Wochen woanders

Paulina Böttcher, Auszubildende im 2. Lehrjahr der VdW-Mitgliedsgenossenschaft Gemeinnützigen Wohnungsverein zu Bochum eG (GWV), stimmte nach kurzer Überlegung schnell zu als sie gefragt wurde, ob sie an einem Azubi-Austausch teilnehmen möchte. 

Gemeinsam und erstmalig für die größte Bochumer Genossenschaft, den GWV und die ha.ge.we, ebenfalls Verbandsmitglied und kommunales Wohnungsunternehmen der Stadt Hagen, startete dieses Austauschprojekt und die zwei Auszubildenden Paulina Böttcher (GWV) und Nikolas Strodmeyer (ha.ge.we) tauschten vorübergehend ihre Ausbildungsplätze.

Azubi-Austausch unter Verbandsmitgliedern

Die Idee der Geschäftsführenden Micha Heimbucher, Christian Knibbe (beide GWV) und Alexander Krawczyk (ha.ge.we) (v. l. im Foto) dahinter stand ganz im Fokus, den Erfahrungsaustausch zu fördern, Kompetenzen zu stärken und den jungen Erwachsenen einen anderen Blickwinkel zu bieten.

Während das kommunale Hagener Wohnungsunternehmen ha.ge.we sich mit rund 5.000 Wohneinheiten bemessen lässt, umfasst der Bestand des GWV rund 3.000 Wohneinheiten in Bochum. Die Unterschiede bestehen demnach nicht nur in der Größe des Wohnbestandes, sondern äußern sich innerhalb der Unternehmensformen.

Der GWV ist dabei so strukturiert, dass die Bewohner als Mitglieder der Genossenschaft, Vertreter wählen können, die im Zeitraum von fünf Jahren eine sogenannte Vertreterversammlung bilden. Im Fokus steht dabei die Förderung der eigenen Mitglieder, die Miteigentümer der Genossenschaft sind. Ein Leitbild, dass sich von den klassischen Mietverhältnissen unterscheidet. Dem zu Folge spiegeln sich in Mitgliedern andere Merkmale als in klassischen Mietern wider. Durch die Mitbestimmung und eine Gestaltungsfreiheit können passgenauere Entscheidungen getroffen werden, die das alltägliche Leben in der Wohnanlage, z.B. durch das Mitmachen an Umfragen zur Innenhofgestaltung oder innerhalb von organisatorischen Durchführungen – wie der Beteiligung an der Vertreterversammlung zur Berufung von Aufsichtsrat zur Benennung des Vorstandes, zeigen.

Zwischen Wohnungsunternehmen und -genossenschaft

Die beiden Verbandsmitglieder aus Hagen und Bochum sind durch mehrere Gemeinsamkeiten verbunden und bieten bezahlbaren und qualitativen Wohnraum an. Die nachhaltige Wertschöpfung und die soziale Verantwortung für die Bewohnerinnen und Bewohner ihres Wohnungsbestandes liegt beiden gleichermaßen.

„Dass sich auch der Vermietungsprozess unterscheidet, wird allerdings eher durch die kommunale Daseinsversorge deutlicher, die die Stadt Hagen ihrem Tochterunternehmen ha.ge.we auf der Tagesordnung platziert“, stellt der Austausch-Auszubildende Nikolas Strodmeyer bei seinem Austausch hervor. Die ha.ge.we erfüllt die sozialen Zwecke eines kommunalen Wohnungsunternehmens dadurch, dass sie z.B. das wohnungspolitische Ziel der Stadt Hagen unterstützt, preisgünstigen Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung anzubieten und zu errichten.

Paulina Böttcher beschreibt den Azubi-Austausch unter Verbandsmitgliedern so: „Meine anfängliche Skepsis über die Pendelei und den anderen Workflow waren schnell verflogen. Ich erkannte, dass egal wo, jeder Wohnungsinteressent, egal ob Mitglied oder Mieter, seine eigenen, ganz individuellen Wohnungsansprüche pflegt und diese bedient werden müssen. Die neue Tagesstruktur hat mir zudem geholfen, dass ich offener gegenüber neuen Situationen agiere, obwohl ich anfänglich großen Respekt davor hatte.“

Bei einem gemeinsamen Treffen nach dem erfolgreichen Azubi-Austausch haben beide Seiten ein positives Fazit gezogen: Gleichermaßen wurde von beiden Auszubildenden das fürsorgliche sowie organisatorische Engagement beider Unternehmen innerhalb des Azubi-Austausches abschließend gelobt.

„Ich erkannte, dass egal wo, jeder Wohnungsinteressent, egal ob Mitglied oder Mieter, seine eigenen, ganz individuellen Wohnungsansprüche pflegt und diese bedient werden müssen.“

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