thema der Wohnungswirtschaft
N°1 – Der perfekte Sturm

Quelle: canva/Josh Sorenson, pexels

Minus 44 % Bau-genehmigungen in Rheinland-Pfalz

Die harten Einschnitte im Wohnungsbau sind nun auch in der rheinland-pfälzischen Baugenehmigungsstatistik ablesbar. Im ersten Halbjahr 2023 sind rund 44 Prozent weniger neue Wohngebäude genehmigt worden.
1.958 neue Gebäude sind in den Monaten Januar bis Juni 2023 in Rheinland-Pfalz genehmigt worden. 3.520 waren es im Vergleichszeitraum des Vorjahres. In diesen Gebäuden sollen insgesamt 5.952 neue Wohnungen entstehen und damit 30,5 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022. Der größte Teil der Wohnungen wird in Mehrfamilienhäusern erstellt – genau 4.091, auch das bedeutet einen Rückgang in diesem Segment um 19,2 Prozent. Dieser fällt allerdings deutlich geringer aus als bei Ein- und Zweifamilienhäusern (etwa 47 Prozent).

Das Statistische Landesamt analysiert in einer Pressemitteilung selbst: „Der insgesamt deutliche Rückgang bei der Zahl der Baugenehmigungen dürfte auch auf die merklich gestiegenen Finanzierungskosten in Kombination mit spürbar gestiegenen Baukosten zurückzuführen sein.“ Im ersten Halbjahr 2023 seien für die geplanten Baumaßnahmen Kosten von insgesamt rund 1,47 Milliarden Euro veranschlagt worden; 28 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die veranschlagten durchschnittlichen Baukosten pro Quadratmeter genehmigter Wohnfläche seien hingegen um 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen.

Regionale Unterschiede

Während die Zahl der genehmigten Wohnungen in den Landkreisen mit 3.871 rund 43 Prozent unter der des Vorjahreszeitraumes lag, stieg sie in den kreisfreien Städten um rund 14 Prozent auf 2.081. Landesweit kamen auf 10.000 im Land lebende Menschen rechnerisch 14,3 Baugenehmigungen für Wohnungen in Wohngebäuden, wobei ein deutlicher Niveauunterschied zwischen den kreisfreien Städten (19,2 Wohnungen) und den Landkreisen (12,6 Wohnungen) besteht. Unter den kreisfreien Städten wies Landau mit fast 61 Wohnungen den mit Abstand höchsten Wert auf, gefolgt von Ludwigshafen mit etwa 34 Wohnungen.

Die niedrigsten Werte gab es in Zweibrücken mit knapp drei sowie in Neustadt an der Weinstraße mit knapp sechs Wohnungen je 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Unter den Landkreisen lag der Kreis Trier-Saarburg mit gut 20 Wohnungen an der Spitze, gefolgt vom Kreis Bad Kreuznach mit knapp 20. Die niedrigsten Werte unter den Landkreisen verzeichneten der Rhein-Pfalz-Kreis mit fünf und der Kreis Altenkirchen mit rund sechs Wohnungen je 10.000 Personen.

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