Verbände präsentieren Vereinbarung für serielles und modulares Bauen 2.0
Einen wichtigen Lösungsbaustein für mehr Tempo beim bezahlbaren Wohnungsbau hat der GdW gemeinsam mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und dem Bundesbauministerium am 9. November 2023 in Berlin präsentiert: Die neue Rahmenvereinbarung Serielles und modulares Bauen 2.0 liefert im Zuge eines europaweiten vergaberechtlichen Ausschreibungs-verfahrens 25 zukunftsweisende Konzepte für schnellen, kostengünstigen Wohnungsbau in hoher Qualität.
Mitgliedsunternehmen des GdW können die innovativen Wohnungsbaukonzepte von 20 Bietern und Bietergemeinschaften künftig realisieren und damit einen wesentlichen Beitrag für mehr bezahlbares Wohnen leisten.
In einem siebenmonatigen, komplexen und kostenintensiven Verfahren wurden von einer fachkundigen Jury die 25 besten seriellen und modularen Konzepte zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ausgewählt. Der GdW führt damit nach seiner Pionierleistung von 2018 das serielle und modulare Bauen jetzt in die nächste Generation.
Ein großer Vorteil des seriellen und modularen Wohnungsbaus ist die Zeitersparnis. Sie ergibt sich insbesondere dadurch, dass Teile der Projektausschreibung und -vergabe sowie der Planung eines vorgesehenen Wohnungsbaus durch die Rahmenvereinbarung und die darin angebotenen, durchgeplanten Konzepte vorweggenommen werden. Kürzere, effizientere Bauphasen dank der Vorfertigung von Bauteilen und ganzer Module bringen beim seriellen und modularen Bauen weitere wesentliche Zeitvorteile.
Die Rahmenvereinbarung gibt ein starkes Preissignal in den Markt, da die Baukosten bei rund der Hälfte der Angebote unter dem Medianwert von unter 3.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und damit deutlich unter den durchschnittlichen Preisen für Mehrfamilienhäuser in Deutschland aus 2022 liegen. Aufgrund der Vielfältigkeit der Angebote, die von Holzbau über Stahlbeton bis hin zu Hybridbauweisen reichen, liegt die Spanne der Angebotspreise für die innovativen Modellgebäude insgesamt zwischen 2.370 und 4.370 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Weitere Preisvorteile können zusätzlich durch Mengeneffekte generiert werden. Angesichts stark gestiegener und kurzfristig stark schwankender Baukosten garantiert die Rahmenvereinbarung zudem dringend notwendige Preissicherheit. Die in der neuen Vereinbarung für fünf Jahre festgeschriebenen Preise können nur auf Grundlage festgelegter Material- beziehungsweise Baupreisindizes angepasst werden.
„Mit der neuen Rahmenvereinbarung für seriellen und modularen Wohnungsbau legen wir als sozial orientierte Wohnungswirtschaft einen wesentlichen Lösungs-Baustein für mehr bezahlbares Bauen und Wohnen vor. Die Rahmenvereinbarung mit ihren 25 innovativen Angeboten bietet Preissicherheit und sendet mit einem Baukosten-Median von unter 3.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche ein starkes Preissignal in den Markt. Damit ist ein Wiedereinstieg in den Neubau für unsere Mitgliedsunternehmen möglich. Für einen echten Wohnungsbau-Turbo bräuchten wir jetzt noch temporär ein Zinsverbilligungsprogramm zur Erreichung von Mieten zwischen neun und 12 Euro. Im Gegenzug würden wir die abgesenkten Mieten garantieren. Das wäre im Ergebnis das neue Versprechen für bezahlbaren Wohnungsneubau, das unser Land jetzt braucht.“
Axel Gedaschko
Präsident des GdW
Partnerschaften für serielles und
modulares Bauen
Die Auswahl der Rahmenvertragspartner erfolgte nach ökonomischen Kriterien, wie Angebotspreis, Skaleneffekte, Liefergebiet, Lieferkosten und gleichgewichtet nach Kriterien der Kategorie Qualität und Innovation. Hier wurden Punkte für städtebauliche und gestalterische Qualität, funktionale und technische Qualität sowie die ökologische Qualität vergeben. Die ökologische Qualität der Angebote ging mit einem Anteil von einem Drittel nun deutlich gewichtiger in die Bewertung ein. Damit orientieren sich die Angebote auch an künftigen Förderkulissen und Nachhaltigkeitsanforderungen.
Die Bewertung der Angebote erfolgte auch mit Unterstützung der Bundesarchitektenkammer. Mit der Rahmenvereinbarung setzt der GdW eine konkrete Maßnahme aus dem ersten Bündnis bezahlbarer Wohnraum von 2017 um und entwickelt sie konsequent weiter.
Eine Liste der Bieter bzw. Bietergemeinschaften und alle Infos zur Rahmenvereinbarung finden Sie unter www.gdw.de/seriellesbauen2-0
VIVAWEST bewirtschaftet in Köln insgesamt mehr als 4.700 Wohnungen, mehr als 100 davon im Stadtteil Porz. Informationen zu weiteren Neubauprojekten finden Sie unter www.neubau.vivawest.de.