thema der Wohnungswirtschaft
N°1 – Der perfekte Sturm

Quelle: IGA 2027 / Rupert Oberhäuser

Auf dem Weg zu grünen Quartieren

Der VdW Rheinland Westfalen entwickelt in Kooperation mit der IGA 2027 Metropole Ruhr eine weitreichende Initiative: Unter dem Motto „Grünes Wohnen mit grünen und blauen Infrastrukturen auf Dächern, an Fassaden und im Quartier“ sollen bis 2027 insgesamt 100 Wohngärten in den Beständen der Mitgliedsunternehmen entstehen.

Nach dem erfolgreichen Auftaktworkshop des Projekts „100 Wohngärten“ setzt der zweite Praxisworkshop die Impulse fort, um Wohnquartiere ökologisch und sozial zukunftsfähig zu gestalten. Erneut zeigte sich, wie wichtig es ist, Wohnungsunternehmen und ihre Mieterinnen und Mieter aktiv in die Begrünung urbaner Lebensräume einzubinden – und wie technologische Innovationen dabei helfen können, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.

Wohngärten als Treiber nachhaltiger Stadtentwicklung

Die Entwicklung urbaner Grünflächen ist längst ein zentraler Bestandteil resilienter Stadtentwicklung geworden. Dabei geht es nicht nur um optische Verschönerungen, sondern um funktionale Elemente, die das urbane Leben nachhaltig verbessern und so die Klimaanpassung voranzutreiben. Begrünte Dächer, Fassaden und Quartiere tragen dazu bei, Hitzeinseln zu reduzieren, die Luftqualität zu verbessern und die Biodiversität in Städten zu fördern. Gleichzeitig wirken sie positiv auf das Mikroklima und machen städtische Lebensräume für die Bewohnerinnen und Bewohner lebenswerter.

Quelle: IGA 2027 / Rupert Oberhäuser

Intelligentes Wassermanagement durch grüne und blaue Infrastrukturen

Ein zentrales Thema des Workshops war die Optimierung der Gebäudesteuerung durch grüne und blaue Infrastrukturen, insbesondere in Bezug auf das Wassermanagement. Leif Harzer, Geschäftsführer der Terwiege GaLaBau GmbH, stellte Lösungen vor, die sich den Herausforderungen des zunehmenden Starkregens und der Flächenversiegelung in Städten widmen. Begrünte Dächer und Fassaden sind entscheidend auf dem Weg zur Schwammstadt. Die Einbindung von Wasserretentionsboxen in die Dachbegrünung ermöglicht so nicht nur die Speicherung von Regenwasser, sondern führt es intelligent in den Kreislauf zurück – ein ökonomisch und ökologisch sinnvoller Beitrag zur Klimaanpassung.

Quelle: IGA 2027 / Rupert Oberhäuser

Mieterschaft als Mitgestalter nachhaltiger Wohnprojekte

Ein weiterer Schwerpunkt des Workshops lag auf der aktiven Einbindung der Mieterschaft in die Begrünungsprojekte. Tobias Thiele, Projektleiter der Margarethe Krupp-Stiftung, stellte innovative Ansätze vor, wie Bewohnerinnen und Bewohner nicht nur von grünen Infrastrukturen profitieren, sondern diese auch aktiv mitgestalten können. Auf der Margarethenhöhe in Essen wurden beispielsweise Hochbeete, Baumplaketten und Wildblumenwiesen eingerichtet, bei denen die Mieterinnen und Mieter die Pflege übernehmen und so einen Beitrag zur Biodiversität leisten können. Bereits seit über 100 Jahren setzt die Krupp-Stiftung auf Freiraumqualitäten. Das ursprüngliche Siedlungsgebiet fußt auf dem städtebaulichen Leitbild der Gartenstadt und hat somit bereits in der Planung den Gedanken getragen seiner Bewohnerschaft innerhalb der engen Städtischen Bebauung möglichst viel Grünflächen zur Erholung zu bieten.

Der Weg zu 100 Wohngärten

Die Workshops des Projekts „100 Wohngärten“ haben gezeigt, dass Wohnungsunternehmen auch Gestalter der urbanen Zukunft sind. Durch den Austausch von Ideen und die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen wird eine Transformation angestoßen, die weit über ästhetische Begrünung hinausgeht. Sie schafft Lösungen für die drängenden Herausforderungen des Klimawandels und eröffnet gleichzeitig neue soziale Räume in den Städten.

Die Teilnehmenden entwickelten im Anschluss des Workshops ihre eigenen Projektideen und tauschten sich intensiv über praxisnahe Lösungen und offene Fragen aus.
Quelle: IGA 2027 / Rupert Oberhäuser