Jubiläum für Landesinitiative: 20 Jahre Baukultur Rheinland-Pfalz
Ein besonderes Jubiläum stand Ende Juni 2023 in Mainz auf dem Tagesplan. Die Landesinitiative Baukultur Rheinland-Pfalz wurde 20 Jahre alt. Seit 2003 unterstützt die Initiative, die ihre Geschäftsstelle im Finanzministerium hat, Projekte und Vorhaben der Baukultur. Sie trägt zum Beispiel durch innovative Wettbewerbe zu nachhaltigeren und sozialeren Wohnformen bei und setzt Impulse für die Herausforderungen im Baubereich. Rheinland-Pfalz war eines der ersten Bundesländer, das sich des Themenfeldes Baukultur durch einen ressortübergreifenden Runden Tisch angenommen hat. Die Federführung liegt beim Ministerium der Finanzen, das eng mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz sowie weiteren auch regionalen Partnerinnen und Partnern zusammenarbeitet.
Auf der Feierstunde im Finanzministerium sagte Edda Kurz, Vizepräsidentin der Architektenkammer Rheinland-Pfalz: „Die Baukultur in Rheinland-Pfalz hat sich zu einem Diskursraum entwickelt, in dem wir mit dem Zentrum Baukultur in Mainz seit 2012 eine feste Adresse und Verortung haben. Aber in Ausstellungen, Veranstaltungen und gemeinsamen Auszeichnungsprojekten erschöpft sich dieser baukulturelle Diskurs keineswegs. Unser Reallabor ist das alltägliche Bauen und Wohnen im Land. Hier bei allen Akteuren ein waches Bewusstsein für die Themen der Zeit – Nachhaltigkeit und Klimaschutz – zu wecken und dieses mit der Sensibilität für hohe Qualität zu verknüpfen, bleibt eine große Aufgabe, der wir uns mit Leidenschaft widmen.“
Finanzministerin Doris Ahnen sagte: „Innerhalb der vergangenen 20 Jahre haben wir gemeinsam viele Projekte vorangebracht. Ein Beispiel sind die regionalen Baukulturinitiativen, die das vorbildliche Bauen stärken und wie das Zentrum Baukultur in Mainz einen Ort für Diskussionen und Veranstaltungen bieten. Außerdem haben wir durch Wettbewerbe wie etwa zur Neugestaltung des Loreley Plateaus oder ‚Mehr Mitte bitte‘ landesweit Bau- und Gestaltungsprojekte zur Stärkung der regionalen Identität gefördert.“
Im Fokus der Feierlichkeiten stand auch die Frage, wie die Baukultur sich weiterentwickeln kann. Professorin Kerstin Molter, die an der Hochschule Mainz zu Entwerfen und Konstruieren lehrt, ging in ihrem Impulsvortrag auf diese Frage ein: „In einer Kultur der Nachhaltigkeit werden Raumbeziehungen neu gedacht und neu verhandelt, unausweichlich auf der Grundlage des technologischen Wandels durch Digitalisierung. Der analoge Raum überzeugt in der sozialen Interaktion, der digitale in der zeitlichen und räumlichen Flexibilität. Aus beiden Welten die besten Eigenschaften zu verbinden wird baukulturelle Aufgabe sein. Baukultur als Summe aller räumlichen Interventionen wird im Zeitalter der Nachhaltigkeit Ausdruck einer neuen Bürgerschaft sein, die andersartige öffentliche Räume für ihre Zwecke einverlangt. Der öffentliche Raum der Stadt kann zum Experimentierfeld räumlicher Angebote für alle werden.“
Im Rahmen des Jubiläums wurde auch eine Ausstellung mit Meilensteinen des Wirkens der Initiative gezeigt.