Pressemitteilung
Baufertigstellungen 2024: Wohnungsbau in NRW weiter rückläufig – VdW warnt vor wachsender Lücke beim bezahlbaren Wohnraum
Der Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen verliert weiter an Boden. Nach den heute von IT.NRW veröffentlichten Zahlen wurden im Jahr 2024 landesweit nur noch 41.025 Wohnungen fertiggestellt – das sind 14,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders stark betroffen ist der Neubau von Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, mit einem Rückgang von 18,9 Prozent. Damit fehlen gerade in jenem Segment Wohnungen, das für bezahlbare Mieten in den Städten entscheidend ist.
Der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW) sieht darin die absehbare Folge der eingebrochenen Baugenehmigungen der letzten Jahre – und warnt vor einer weiter wachsenden Wohnungsbaulücke.
„Was heute fertiggestellt wird, wurde vor zwei oder drei Jahren geplant. Der Rückgang bei den Fertigstellungen zeigt, was passiert, wenn die Rahmenbedingungen über lange Zeit nicht stimmen: Es wird weniger genehmigt, weniger gebaut – und am Ende fehlen bezahlbare Wohnungen dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden.
Unsere Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften wollen bauen – für bezahlbare Mieten, für Familien, für ältere Menschen, für Auszubildende. Aber die wirtschaftlichen Voraussetzungen dafür sind vielfach nicht mehr gegeben. Die Baukosten sind hoch, die Zinsen belasten die Finanzierung, die Vorgaben werden nicht weniger – und was besonders fehlt, ist Planungssicherheit und eine verlässliche Perspektive auf Bundesebene.“
Zwar stehe Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu anderen Bundesländern teils stabiler da – vor allem aufgrund der verlässlichen Neubau- und Modernisierungsförderung des Landes. Die Fördermittel helfen, einzelne Projekte zu sichern und zu ermöglichen – sie können aber nicht dauerhaft kompensieren, dass es an verlässlichen bundespolitischen Rahmenbedingungen fehlt.
Rychter appelliert an die neue Bundesregierung, die Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einzuhalten: „Der Wohnungsbau muss politisch wieder möglich gemacht werden – mit planbarer Förderung, bezahlbarem Bauland, realistischen Standards und dauerhaft verlässlichen Bedingungen. NRW zeigt, dass es gehen kann. Jetzt muss der Bund nachziehen.“
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