Wege zum
klimaneutralen Wohnen
Auf dem Weg zur Klimaneutralität
Mehr Informationen zu den beiden Ansätzen in den Wohnquartieren der VdW-Mitgliedsunternehmen finden Sie in unserem Website-Artikel „Wo heute schon 2045 ist“ sowie unter diesem Link.
Das Ziel der sozial orientierten Wohnungswirtschaft lautet klimaneutrales Wohnen – im Neubau und im Gebäudebestand. Das Ziel ist damit klar. Doch der Weg dahin ist vom Ausprobieren geprägt. Zwei Beispiele aus der Praxis, vor Ort in Werdohl und Unna.
Video von Jonas Diener
Die Wohnungswirtschaft hat sich auf den Weg gemacht, bis spätestens zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Ein Blick in zwei Wohnquartiere, die mit technologisch anspruchsvollen und innovativen Ansätzen von der Wohnungsgesellschaft Werdohl GmbH und der Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft mbH.
Ähnliche Artikel

- Innovation und Technik
Energiesprong on Tour in Düsseldorf
Am 30. Juni machte die „Energiesprong on Tour“ der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) Halt in Düsseldorf – bei strahlendem Sonnenschein und mit über 120 Teilnehmenden aus Wohnungswirtschaft, Politik und Fachöffentlichkeit. Im Fokus standen drei Sanierungsprojekte in der NRW-Landeshauptstadt, die zeigen, wie serielles Sanieren in der Praxis gelingt. Den Auftakt bildete das Corelli-Quartier im Düsseldorfer Süden. Hier modernisiert die Rheinwohnungsbau GmbH insgesamt 16 Mehrfamilienhäuser aus den 1970er-Jahren mit rund 140 Wohneinheiten. Das Sanierungskonzept setzt auf vorgefertigte Fassadenelemente, neue Loggien mit beweglichen Verglasungen – die sich bei Bedarf in Wintergärten verwandeln –, integrierte Photovoltaikanlagen sowie ein durchdachtes Mieterstrommodell. Die Sanierung erfolgt abschnittsweise: Während erste Bauphasen bereits abgeschlossen sind, laufen andere aktuell oder stehen kurz vor dem Start. Besonders eindrucksvoll: Vor Ort konnten die Gäste live verfolgen, wie Fassadenelemente präzise montiert wurden. Geschäftsführer Thomas Hummelsbeck machte Mut: Wohnungsunternehmen könnten mit den richtigen Partnern neue Wege gehen.

- Innovation und Technik
Wie Wohnungsunternehmen digitale Lösungen entwickeln
Die Digitalisierung hat längst auch die Wohnungswirtschaft erreicht. Doch während in manchen Branchen bereits standardisierte Prozesse etabliert sind, steht die Branche vor der Herausforderung, sehr unterschiedliche Anforderungen und Ausgangsbedingungen zu berücksichtigen. Wohnungsunternehmen und -genossenschaften bewegen sich auf verschiedenem Erfahrungsniveau und widmen sich der Digitalisierung aus vielfältigen Blickwinkeln – von der Verwaltung über die Mieterkommunikation bis hin zu Smart-Home-Anwendungen oder der intelligenten Heizungssteuerung. Bevor ein Unternehmen digitale Prozesse einführt, sollte es sich eine zentrale Frage stellen: Was wollen wir mit dieser Digitalisierung eigentlich erreichen? Es geht nicht darum, einem Trend zu folgen, sondern gezielt Mehrwerte zu schaffen – für Mieterinnen und Mieter, für Mitarbeitende, für die Organisation als Ganzes.

- Das Thema
Einfach machen
Das Komplizierte ist in Deutschland normal. Gerade auf das Bauen trifft dieser Satz zu. Denn die Normen für den Wohnungsbau sind zahlreich und kompliziert, sie einzuhalten ist technisch anspruchsvoll und immer teurer geworden. Inzwischen ist jedoch auch in der Politik der Wunsch zu spüren, zu einfachen Regeln zurückzukehren. Gerade beim Bauen. Einfach ist etwas dann, wenn nur wenige Faktoren zu seinem Entstehen beigetragen haben und das Zusammenspiel der Faktoren durch wenige Regeln erklärt werden kann. Soweit die Definition von Wikipedia. Das Bauen fällt in Deutschland definitiv nicht in diese Kategorie: Dem Deutschen Institut für Normung (DIN) zufolge gibt es derzeit etwa 35.000 DIN-Normen, 3.900 davon sind für das Bauen relevant, davon wiederum 350 speziell für den Geschosswohnungsbau. Und die Entwicklung scheint nur eine Richtung zu kennen: Seit 2008 sind etwa 750 baurelevante Normen hinzugekommen, eine Steigerung um circa 25 Prozent – auf die eben genannten 3.900. Das Problem an komplizierten Regeln ist nicht nur, dass sie zum Teil schwierig zu verstehen sind, sie sind in der Regel auch teuer in der Umsetzung, zumindest beim Bau von Wohnungen.

- Unterwegs
Wohnen geht in Serie
Ein Mehrfamilienhaus aus vorgefertigten Modulen wie Legosteine aufeinandersetzen: Ein einfaches Prinzip senkt die Kosten und verringert die Bauzeit. Entwickelt sich eine neue Technik gerade zum Gamechanger im Geschosswohnungsbau? Ein Besuch vor Ort. Ein offener Modulrahmen reiht sich an den nächsten. Es wird gesägt, getackert und geschweißt. Funken fliegen, mit Robotern werden Fenster durch die Halle transportiert. In einer 500 Meter langen Fabrikhalle mitten auf dem Land, zwischen Kuhweiden und kleinen Wäldchen, in Friesenhagen bei Siegen entsteht gerade ein Mehrfamilienhaus. Christoph Zielinski, Leiter Geschosswohnungsbau bei der ALHO Systembau GmbH, führt eine Gruppe Interessierte, darunter VdW-Mitarbeiterin Jennifer Rickmann, durch die Halle und erklärt die Technologie hinter der modulbasierten Bauweise. Zunächst werden Metallrahmen für Böden und Decken konstruiert und ausgefacht. Die Boden- und Deckenrahmen werden über Eckstützen miteinander verbunden. So entsteht die tragende Stahlrahmenkonstruktion, in die später die exakt passenden, vorkonstruierten Holzwände eingelassen werden – inklusive Dämmung, Leitungen und Rohre. Durchgänge werden ausgespart. Zum Schluss werden die Fenster eingebaut. Fertig ist das Modul, das später auf der Baustelle mit seinen Artgenossen kombiniert wird, in flexibler Anordnung. „Die modulare Bauweise ermöglicht es uns, nicht nur schneller, sondern auch flexibler und nachhaltiger zu bauen“, sagt er, während er auf die laufenden Maschinen zeigt, die an den entstehenden Raummodulen arbeiten. Mit Modulen kennt sich das Familienunternehmen aus, seit mehr als 55 Jahren stellt es auf diese Art Gebäude her. Die modulare Bauweise verspricht eine Antwort auf insbesondere zwei Schwierigkeiten zu sein, denen Bauherrinnen und Bauherren sich bei Neubauten gerade ausgesetzt sehen: die Baukosten sind hoch, und die Bauzeit ist lang.