thema der Wohnungswirtschaft
N°1 – Der perfekte Sturm

Voll unter Strom in Unna

Pultdächer und Außenfassade mit Photovoltaik Modulen versehen, Batteriespeicher im Technikraum, Infrarot-Paneele an der Decke in den Wohnungen: Die Unnaer Kreis- Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) setzt auch bei der Wärmeversorgung im Neubau voll auf Strom.

Energieautark sein und dabei so wenig Technik wie möglich verwenden: So lautete das Ziel der UKBS in Unna bei ihren fünf Neubauten im Stadtteil Königsborn, die sie Ende 2023 fertiggestellt hat. Es werden beispielsweise keine Wärmepumpen eingesetzt. Die Wärme kommt aus Infrarot-Paneelen an den Decken in den Wohnungen. Der Strom dafür kommt aus einer Photovoltaikanlage, die die Pultdächer komplett und Teile der südlichen Fassade umfasst. Die Solarmodule produzieren bis zu 75 Kilowatt pro Stunde Strom, jedes Haus verfügt über einen 77-Kilowatt-Batteriespeicher. Und auch die dicken Ziegelaußenwände sind wichtig: Sie machen nicht nur ein Wärmedämmverbundsystem überflüssig, sie speichern auch die Wärme in den Wohnungen und geben sie nach und nach wieder ab, wenn die Heizung nicht läuft.

Ziel erreicht

„Den Strom der PV-Anlage nutzen wir auf mehrere Arten“, sagt Martin Kolander, Prokurist und Technischer Leiter der UKBS. „Einmal für den normalen Haushaltsstrom, einmal für den Wärmebedarf über die Infrarotheizungen und einmal für das Bereitstellen von Warmwasser.“ Ein „Autarkie-Boiler“ sorgt dafür, dass der Solarstrom zunächst für die Trinkwassererwärmung im Haus genutzt wird und erst wenn der Speicher voll ist, ans Netz abgegeben wird. „Ich würde das im Grunde schon als klimaneutrales Wohnen bezeichnen, weil wir die Energie für die Bewohnerinnen und Bewohner hier komplett selbst erzeugen“, erklärt Matthias Fischer, Geschäftsführer der UKBS. Das Ziel für 2045 wäre in Unna somit, zumindest was den Betrieb der Wohnungen betrifft, schon jetzt erreicht.
Quelle: Roland Baege

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