Unterstützung für ein
sicheres Zuhause
Seit Oktober 2019 ist Sozialmanagerin Sandra Burtscheidt bei der Neusser Bauverein GmbH die zentrale Ansprechpartnerin für Konflikte und Hilfebedarf im Alltag der Mieterinnen und Mieter. Sie vermittelt zwischen Nachbarn, unterstützt bei Krisensituationen und arbeitet aktiv daran, Wohnungslosigkeit zu verhindern. Durch die Zusammenarbeit mit Sozialträgern und Initiativen wie „Endlich ein ZUHAUSE“ leistet sie einen wichtigen Beitrag zur sozialen Stabilität.
Gastbeitrag von:
Neusser Bauverein GmbH
Sozialmanagement als Wachstumsbereich in der Wohnungswirtschaft
Die Soziale Arbeit in Wohnungsunternehmen hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Verantwortlich dafür sind zunehmende gesellschaftliche Herausforderungen wie der demografische Wandel, finanzielle Belastungen und zwischenmenschliche Konflikte.
Im Neusser Bauverein begleitet das Sozialmanagement Mieterinnen und Mieter bei Zahlungsschwierigkeiten und anderen Problemen, die im Alltag entstehen können. Ziel ist es, Ursachen zu erkennen und gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen zu entwickeln. Schlichtungsgespräche, Beratung und die enge Kooperation mit Ämtern und Sozialträgern gehören dabei zu den wesentlichen Aufgaben. Diese Herangehensweise soll Konflikte entschärfen und Mietverhältnisse langfristig sichern.
Initiative „Endlich ein ZUHAUSE“
Mit der Initiative „Endlich ein ZUHAUSE“ fördert das Land NRW Kümmerer vor Ort, die eng mit der Wohnungswirtschaft zusammenarbeiten. Und dies zeitigt nachweisbare Erfolge. Seit 2019 konnten mehr als 13.000 wohnungslose Menschen in Wohnungen untergebracht werden – rund die Hälfte davon bei VdW-Mitgliedern.
Prävention von Wohnungslosigkeit als oberste Priorität
Wohnungslosigkeit zu verhindern, bevor es zu einer Räumung kommt, steht im Fokus der Arbeit. Sobald Mietrückstände auftreten, nimmt das Sozialmanagement frühzeitig Kontakt zu den Betroffenen auf. In persönlichen Gesprächen werden die Gründe für die Zahlungsprobleme ermittelt und individuelle Lösungen erarbeitet.
Häufig gelingt es, mit einfachen Maßnahmen die Wohnsituation zu stabilisieren. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit der Initiative „Endlich ein ZUHAUSE“ in Kooperation mit der Caritas. Seit November 2023 verstärken zwei Mitarbeiterinnen der Caritas die Arbeit des Sozialmanagements. Gemeinsam mit den Betroffenen entwickeln sie langfristige Strategien, um erneute Krisen zu vermeiden.
Kooperationen mit weiteren Partnern
Neben der Zusammenarbeit mit der Caritas Sozialdienste Rhein-Kreis-Neuss GmbH engagiert sich der Neusser Bauverein auch gemeinsam mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Neuss für wohnungslose Frauen. Der Bauverein stellt beim Projekt „Neues Wohnen“ diesen Klientinnen Wohnraum zur Verfügung, um ihnen die Wiedereingliederung in die Gesellschaft und ein eigenverantwortliches Leben zu ermöglichen.
Das Konzept sieht vor, dass den Frauen nach erfolgreicher Resozialisierung – in der Regel nach etwa einem Jahr – ein dauerhaftes Mietverhältnis in einer Wohnung des Neusser Bauvereins angeboten wird. Dadurch entsteht eine Win-Win-Situation: Die Klientinnen erhalten eine langfristige Perspektive, und weitere wohnungslose Frauen können von dem Angebot profitieren.
Erfolgsgeschichten, die Hoffnung machen
Ein besonders bewegendes Erlebnis beschreibt die Sozialmanagerin mit einem Mieter, der aufgrund einer schweren Depression seine Wohnungspflichten nicht mehr erfüllen konnte. Nach monatelanger Funkstille suchte er schließlich das Gespräch. In einem ausführlichen Austausch konnte nicht nur der Mietrückstand ausgeglichen, sondern auch weitere Unterstützung vermittelt werden. Besonders beeindruckend war die Reaktion des Arbeitgebers, der trotz der Abwesenheit des Mieters die Sozialversicherungsleistungen weiterzahlte und damit den Zugang zu medizinischer Hilfe sicherte. Solche Momente zeigen die Bedeutung persönlicher Unterstützung und Empathie.
Zukunftsprojekte und Perspektiven
Die Neusser Bauverein GmbH plant, ihr Engagement gegen Wohnungslosigkeit weiter auszubauen. Geplante Projekte sollen die Prävention stärken und Betroffenen noch früher helfen. Ziel ist es, nicht nur den akuten Bedarf zu decken, sondern auch langfristig stabile Lebensverhältnisse für die Mieter zu schaffen.
Das Sozialmanagement bleibt dabei ein zentraler Baustein. Durch den Ausbau von Kooperationen – wie mit der Caritas und dem SkF – sowie neue Initiativen möchte der Bauverein dazu beitragen, dass Wohnungslosigkeit für die Mieterinnen und Mieter gar nicht erst zur Realität wird.
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