Serielles Sanieren: Einfach, schön, schnell und gut
„Die Kosten müssen runter“, mit diesen Worten begrüßte Volker Wiegel, COO der LEG Immobilien SE am 20. August 2024 rund 100 Gäste am Firmensitz in unmittelbarer Nähe zum Düsseldorfer Flughafen. Zusammengekommen waren sie, um sich in der Praxis anzuschauen, wie es um die Serielle Sanierung, die einfaches, schönes, schnelles und gutes Modernisieren verspricht, bestellt ist.
Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft steht gerade bei Bestandsgebäuden vor der Herausforderung, die Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Serielles Sanieren kann ein Lösungsbaustein sein. Die LEG arbeitet gemeinsam mit Tochterunternehmen wie RENOWATE seit Jahren daran, das Verfahren marktgängig und die Interessen von Mieterinnen und Mietern, Wohnungsunternehmen und -genossenschaften und dem Klimaschutz unter einen Hut zu bekommen.
Drei Quartiere für Klimaschutz in Serie
Vielversprechendes zeigte dann auch die Bereisung von insgesamt drei Quartieren. Zwei Düsseldorfer Genossenschaften, die Beamten-Wohnungs-Baugenossenschaft und die Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft eG, nahmen sich Zeit, um ihre Projekte vorzustellen und den Anwesenden ihre Fragen zu beantworten.
Das dritte Quartier, eine LEG-Siedlung in Mönchengladbach, rundete die eintägige Exkursion ab, an der Vertreterinnen und Vertretern des Bundesbauministeriums, der sozial orientierten Wohnungswirtschaft und der Deutschen Energie-Agentur (dena) teilnahmen.
„Nordrhein-Westfalen nimmt eine Vorreiterrolle beim Seriellen Sanieren ein. Rund 50% aller Projekte werden hier umgesetzt.“
Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen
Erst die Serie bringt die Vorteile
Die große Zahl an Teilnehmenden aus ganz Deutschland verdeutlichte, wie groß der Bedarf an Praxiswissen und Lösungsansätzen für die energetische Sanierung von Wohnungsbeständen ist. Aktuell stagniert die Sanierungsrate bei unter einem Prozent. Mehr als das Doppelte wäre jedoch nötig, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Die Gründe für die viel zu geringe Sanierungsrate: komplexe Planungen, hohe Kosten und mangelnde Akzeptanz bei den Mieterinnen und Mietern.
Zudem führt Fachkräftemangel zu Kapazitätsengpässen, Baukosten und Bauzeiten sind zuletzt stark gestiegen. Am Ende des Tages schloss sich der Kreis: „Die Kosten müssen runter“ konstatierten nun auch die Teilnehmenden übereinstimmend.
Noch ergeben sich zwischen konventioneller und Serieller Sanierung kaum nennenswerte oder gar keine Kostenvorteile. In einem weiteren Punkt herrschte außerdem Einigkeit: Ohne Innovationswillen und Veränderungsbereitschaft wird es schwer mit klimaneutralen Wohnungsbeständen.
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