
Kulturtankstelle Büro? Neue Impulse vom 12. Forum Personal
„Ein Büro als Kulturtankstelle“ – Dieser Gedanke stand im Mittelpunkt einer der Vorträge auf dem 12. Forum Personal der Wohnungswirtschaft, das am 18. und 19. Februar 2025 in Nürnberg stattfand. Zwei Tage voller Inspiration, Fachwissen und Austausch boten den Teilnehmenden Impulse für die Arbeitswelt von morgen.
In einer Welt ständigen Wandels müssen nicht nur Menschen resilient sein, sondern auch Organisationen. Dies verdeutlichten Rüdiger Grebe und Elke Nippold-Rothes in ihrem Beitrag zur organisationalen Resilienz. Doch was bedeutet das genau? Unternehmen müssen in der Lage sein, Krisen und Herausforderungen nicht nur zu bewältigen, sondern gestärkt daraus hervorzugehen.
„Resilienz ist mehr als Durchhalten – es ist die Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln, um langfristig zu bestehen,“ betonten die Referenten. Dafür seien drei Aspekte entscheidend: die Unternehmenskultur, technische und organisatorische Prozesse sowie die soziale Dimension – also die Menschen, die in diesen Organisationen arbeiten.
Erfolgreiche Veränderungen – Widerstand als Chance begreifen
Veränderungsprozesse stoßen oft auf Widerstand. Doch statt Veränderung als Hindernis zu sehen, können Unternehmen ihn als Chance nutzen. Dr. Angela Daalmann gab in ihrem Vortrag Einblicke, wie Akzeptanz und Engagement der Mitarbeitenden gefördert werden können. Besonders spannend: die Analyse verschiedener Widerstandstypen und die sieben Quellen der Motivation zur Veränderung.

Hybride Führung: Kultur statt nur Technologie
Carla Jutkeit von „Great Place to Work“ brachte eine frische Perspektive auf hybride Führung mit. Ihr Fazit: „Hybride Führung braucht mehr als nur Technik – sie braucht Kultur und Vertrauen!“ Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen sei es, trotz hybrider Arbeitsmodelle den Teamgeist zu stärken. Hier komme die Idee der Kulturtankstelle ins Spiel: Das Büro sollte nicht nur als Arbeitsort dienen, sondern als sozialer Ankerpunkt und Inspirationsquelle. Wichtig dabei: Es darf nicht als Vorwand genutzt werden, um Mitarbeitende zur Rückkehr ins Büro zu drängen – mobiles und flexibles Arbeiten seien längst das „New Normal“ und ein wesentlicher Faktor für Mitarbeiterbindung, so Jutkeit.
Mitarbeitergesundheit im Fokus
Der zweite Tag des Forums stand im Zeichen der Gesundheit. Prof. Dr. med. Peter Schulte lieferte Einblicke, wie Unternehmen ihre Belegschaft gesund und leistungsfähig halten können. In Workshops wurden konkrete Maßnahmen zur Gestaltung eines Gesundheitstages, zur Reduzierung von Fehlzeiten und zur Implementierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) in kleineren Wohnungsunternehmen erarbeitet.

Austausch, Inspiration und neue Impulse
Das 12. Forum Personal war eine Plattform für neue Ideen, praktische Lösungen und Netzwerken. „Wir nehmen viele gute Impulse mit und freuen uns darauf, die Erkenntnisse in unseren Organisationen umzusetzen!“ resümierte Peggy Evertz, VdW-Referentin für berufliche Bildung und Personalentwicklung. Eines ist sicher: Die Transformation der Arbeitswelt schreitet voran – und Veranstaltungen wie das Forum Personal helfen dabei, sie mitzugestalten.
Ähnliche Artikel

- VdW-Forum 2025
Die Entdeckung der Einfachheit
Draußen herrschte sommerliche Hitze, im Tagungshotel eine sachliche Atmosphäre: Auf dem VdW-Forum 2025 wurde über die Entdeckung der Einfachheit diskutiert. Wie kann Bauen wieder einfacher werden? In Keynotes, Diskussionsrunden, in Workshops und Gesprächen untereinander zogen die teilnehmenden Fachleute aus den Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften des VdW Rheinland Westfalen Erkenntnisse für ihre praktische Arbeit. Die insgesamt mehr als 400 Teilnehmenden des VdW-Forums waren sich weitgehend einig: Die Talsohle des Wohnungsbaus ist noch nicht erreicht. Projekte, die jetzt fertiggestellt werden, gehen zum größten Teil noch auf eine Zeit vor der großen Baukostensteigerung zurück. Neue Projekte werden kaum angegangen. Die gemeinsame Überzeugung: Um das zu ändern, muss Bauen einfacher werden. Auf dem VdW-Forum wurde diskutiert, wie das gelingen kann. In den Workshops, unter anderem zu den Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz in der Wohnungswirtschaft oder zur Klimastrategie von Wohnungsunternehmen, spielten sie Ansätze dazu durch. In der Innovationsarena hörten sie Sieben-Minuten-Auftritte von Start-Ups und innovativen Dienstleistern. Prof. Dietmar Walberg von der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen machte den Zuhörerinnen und Zuhörern im Plenum klar, dass die Baukosten vor allem aufgrund der Baustandards gestiegen seien. Die Standards, etwa im Schallschutz, müssten gesenkt werden, um wieder zu bezahlbaren Preisen und damit Mieten zu kommen. "Einfaches Bauen fängt im Kopf an und erfordert eine neue Planungskultur. Wenn wir jetzt nicht umdenken, werden wir schlicht nicht mehr bauen können", sagte Walberg.

- Regionale Arbeitsgemeinschaften
Sommerliche Netzwerktreffen der Wohnungswirtschaft in Köln und Düsseldorf
Die Arbeitsgemeinschaften der Wohnungsunternehmen in Köln und Düsseldorf haben in den vergangenen Tagen ihre traditionellen Sommerveranstaltungen ausgerichtet und damit wichtige Foren für Austausch, Diskussion und Vernetzung geschaffen. In Köln lud die köln ag – Arbeitsgemeinschaft Kölner Wohnungsunternehmen zur mittlerweile elften Sommerlounge in den Club Astoria. Rund 250 Gäste aus Politik, Verwaltung, Verbänden und der Wohnungswirtschaft folgten der Einladung. Im Mittelpunkt standen neben dem Austausch über aktuelle wohnungspolitische Herausforderungen auch personelle Veränderungen: Die langjährige Vorsitzende Kathrin Möller wurde von Marion Sett und Rouven Meister offiziell verabschiedet. Zwölf Jahre lang hatte sie den Vorsitz der köln ag inne und prägte in dieser Zeit maßgeblich die wohnungswirtschaftliche Zusammenarbeit in Köln und Umgebung. Den Blick nach vorne richtete eine spannende Diskussionsrunde anlässlich der bevorstehenden Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen. Unter der Moderation von Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen, und Rouven Meister diskutierten die Kölner Parteivorsitzenden Serap Güler (CDU), Kirsten Jahn (Bündnis 90/Die Grünen) und Claudia Walther (SPD) über Lösungen für die aktuellen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt.

- Nachruf
Marco Denneng im Alter von 39 Jahren gestorben
Nach langer, schwerer Krankheit ist der VdW-Mitarbeiter Marco Denneng verstorben. Der erst 39 Jahre alte Prüfer des VdW Rheinland Westfalen erlag der Krankheit am 15. Mai 2025. VdW-Prüfungsdirektor Dr. Daniel Ranker und VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter reagierten betroffen auf die Nachricht vom Tod Marco Dennengs. „Für uns alle unfassbar, haben wir einen lieben Kollegen viel zu früh verloren. Wir werden ihn sehr vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, schrieben sie in einer Mitteilung an die Mitarbeitenden des Verbands. „Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“ Marco Denneng war direkt nach seinem Studium als Diplom-Ökonom im Jahr 2015 zum VdW Rheinland Westfalen gekommen. Zunächst arbeitete er als Prüfungsassistent, bevor er zum Prüfer und Prüfungsleiter aufstieg. Als Kollege war er sehr geschätzt. Vor einem knappen Jahr musste er seine Arbeit für den VdW aufgrund der Krankheit unterbrechen. Dass er nun gestorben ist, erschüttert das Verbandsteam.

- Mehr als nur ein frischer Anstrich
Der VdW Rheinland Westfalen im neuen Design
Seit Mitte April 2025 präsentiert sich der VdW Rheinland Westfalen gemeinsam mit dem GdW und den weiteren Regionalverbänden im neuen Corporate Design. Die Neugestaltung bringt frische Farben, ein modernes Logo und eine flexible Designsprache mit sich. Im Zentrum steht das neue Logo: vier sich überlagernde Farbflächen, die an Gebäude erinnern. Sie stehen symbolisch für das, was den Verband bewegt – Lebensräume schaffen, Vielfalt gestalten, Gemeinschaft stärken. Mit dem Prinzip des "Liquid Brandings" setzt der VdW Rheinland Westfalen auf ein flexibles, modernes Erscheinungsbild, das zu der heutigen digitalen Welt passt.