
Ideen & Konzepte für Freiräume
Im Rahmen des Projekts „100 Wohngärten“ erproben die Mitgliedsunternehmen des VdW Rheinland Westfalen, wie grüne Freiräume im Quartier ökologisch, sozial und gestalterisch aufgewertet werden können. Ziel ist es, Freiflächen als lebendige Orte für Gemeinschaft, Gesundheit, Biodiversität und Klimaanpassung zu entwickeln – ganz konkret, praxisnah und mit Blick auf die Zukunft. Doch wie lässt sich der passende Freiraum für das eigene Quartier gestalten?
Dach- und Fassadenbegrünung
Begrünte Dächer und Fassaden werten Gebäude nicht nur optisch auf, sondern haben auch eine wichtige ökologische Funktion: Sie regulieren Temperatur, speichern Wasser, binden Feinstaub und fördern die Biodiversität.
Einen umfassenden Überblick über nachhaltige Begrünungsmaßnahmen bietet der „Leitfaden Begrüntes Wohnen“, entwickelt vom VdW Rheinland Westfalen gemeinsam mit dem Verband GaLaBau NRW, dem Bundesverband GebäudeGrün (BuGG) und dem Unternehmen Greenpass. Die Publikation richtet sich an Wohnungsunternehmen und Genossenschaften und liefert praxisorientierte Empfehlungen zur grünen Quartiersentwicklung.

Multicodierte Freiflächen: Lebensqualität für Mensch und Umwelt
Lebensqualität, Klimaresilienz und soziale Teilhabe können durch durchdachte Außenraumgestaltung fördert werden. Gute Freiräume stärken das Miteinander, fördern Gesundheit und werten das Wohnumfeld nachhaltig auf. Die gelingt besonders erfolgreich, wenn den Freiflächen mehr als nur eine Nutzung zugeordnet wird
Die Broschüre „Freiraumqualitäten im wohnungsbezogenen Kontext“ bietet praxisnahe Ansätze für die Planung und Aufwertung von Freiflächen – auch im Bestand. Mit einem übersichtlicher „Werkzeugkasten“ liefert sie konkrete Empfehlungen.

Wassersensible Freiflächen
Wassersensible Freiflächenentwicklung hilft Wohnungsunternehmen, auf zunehmende Starkregen, Hitze und Trockenperioden zu reagieren – durch Versickerungsflächen, begrünte Mulden, schattenspendende Vegetation und Regenwassermanagement vor Ort. So entstehen nicht nur widerstandsfähige, sondern auch lebenswerte Außenräume, die Aufenthaltsqualität, Biodiversität und Mikroklima verbessern. Gleichzeitig können Betriebskosten gesenkt und potenzielle Schäden vermieden werden.

Spiel- und Bewegungsflächen
Spiel- und Bewegungsflächen fördern die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern – und bieten zugleich auch Erwachsenen Möglichkeiten zur Bewegung und Begegnung. Spezielle Geräte für ältere Menschen tragen dazu bei, Mobilität und Sinne im Alltag zu stärken.
Moderne Spielplätze setzen zunehmend auf naturnahe Gestaltung mit natürlichen Materialien wie Holz, Steinen und Sand. So entstehen multifunktionale Räume, die das Miteinander im Quartier stärken – generationenübergreifend, inklusiv und lebendig.

Sinnesgärten
Sinnesgärten – auch Demenzgärten genannt – sind grüne Rückzugsorte, die gezielt auf die Bedürfnisse älterer und pflegebedürftiger Menschen zugeschnitten sind. Farben, Düfte, Klänge und unterschiedliche Materialien regen die Sinne an und fördern das Wohlbefinden.
Diese Gärten bieten nicht nur Sicherheit und Orientierung, sondern stärken auch das Gefühl von Selbstständigkeit. Je nach Konzept können sie zudem Treffpunkt für Jung und Alt oder inklusive Spielorte für Kinder mit und ohne Behinderung sein.

Treffpunkt Vielfalt – PikoPark
Ein kleiner Spaziergang, den Duft von Blumen genießen, Natur erleben: Naturnah gestaltete Flächen können in unseren Städten maßgeblich zur Lebensqualität beitragen. Wohnungsnah gelegen fördern sie nicht nur die biologische Vielfalt, sondern bringen den Anwohnerinnen und Anwohnern auch Natur direkt vor die Haustür. Das bundesweite Pilotprojekt „Treffpunkt Vielfalt – PikoPark“ gestaltet gemeinsam mit Wohnungsunternehmen, deren Mieterinnen und Mietern fünf gleichnamige Parks – mit Mehrwert für Menschen, Pflanzen und Tiere. Als Erholungs- und Begegnungsorte in städtischen Wohnquartieren tun sie dem sozialen Miteinander gut, helfen bei der Klimaanpassung und fördern die Artenvielfalt.

Urban Garden
Urban Gardening bringt das Gärtnern zurück in die Stadt – auf Brachflächen, in Hinterhöfen oder auf Dachterrassen. Dabei geht es nicht nur um die Selbstversorgung mit frischem Gemüse und Kräutern, sondern auch um nachbarschaftliches Engagement und einen bewussteren Umgang mit Natur.
Neben ökologischen Vorteilen wie verbesserter Luftqualität und Förderung der Biodiversität stärkt Urban Gardening das Gemeinschaftsgefühl – und bietet kreative Möglichkeiten, die Stadt grüner und lebenswerter zu machen.

