Die Wohnungswirtschaft als Innovationstreiber
Max Mustermann
Diplom-Forstingenieur (FH)
Max Mustermann ist seit Februar 2023 Vorstand der WBG Lünen und geht mit der Wohnungs-genossenschaft auch kreative Wege für mehr Wohnungen im Bestand.
Teures Bauen und Modernisieren führt zu höheren Mieten in den neu geschaffenen bzw. modernisierten Wohngebäuden. Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft versucht mit innovativen Baumethoden gegenzusteuern und Baukosten zu senken – beispielsweise durch 3D-Druck oder serielle Sanierung.
Video von Jonas Diener
„Etwas Neues ausprobieren, vielleicht ein günstigeres oder ein schnelleres Verfahren zu schaffen“, sagt Jan Hische, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Lünen eG, als er von seinem aktuellen Projekt, dem ersten gedruckten Wohnhaus seiner Genossenschaft erzählt.
Zu wenig Wohnungsbau, zu teure herkömmliche Bauverfahren – das führt dazu, dass an vielen Stellen Neues ausprobiert wird, fährt Hische fort, „da möchten wir auch ein Teil von sein.“
Ähnliche Artikel
- Innovation und Technik
Abwasser als Schlüssel zur klimafreundlichen Wärmeversorgung
Ein bedeutender Schritt für die Zukunft der klimaneutralen Wärmeversorgung in Nordrhein-Westfalen: Heute, am 11. Oktober 2024, haben Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Energieversorgung, Wasserwirtschaft, Kanalbetrieben und der Wohnungswirtschaft – darunter auch Alexander Rychter, Direktor des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (VdW) Rheinland Westfalen – die gemeinsame Grundsatzerklärung zur Nutzbarmachung von Abwasserwärme unterzeichnet. Dieses Vorhaben setzt darauf, Abwasser als bislang ungenutzte, klimafreundliche Wärmequelle zu erschließen und in die Wärmewende des Landes zu integrieren.
- Innovatives Bauen und Sanieren
Wenn Roboter Häuser bauen
Ein kleines Fahrzeug zieht selbstständig einen Anhänger mit Fassadenplatten zum Gebäude. Ein Roboterarm hebt die Platten auf eine Fläche, von wo ein weiterer Roboter die Platten an der Fassade anbringt. Alle Maschinen, vom Bagger bis zu den Kränen sind über ein Netzwerk miteinander verbunden. Sieht so das Bauen der Zukunft aus? In Aachen hat die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) gemeinsam mit Industriepartner eine Referenzbaustelle eingerichtet, auf der genau daran in der Praxis geforscht wird. Das Bauforum Rheinland-Pfalz, dessen Mitgesellschafter der VdW Rheinland Westfalen ist, hat die Referenzbaustelle auf Einladung der RWTH Aachen Mitte September 2024 besucht. Die etwa 4.000 Quadratmeter große Baustelle liegt auf dem 5G-Industry-Campus Europe der RWTH mitten im Grünen. Sie ist Teil des Center Construction Robotics (CCR), mit dem Wissenschaft und Bauindustrie herausfinden möchten, wie weit die #Digitalisierung auf dem Bau getrieben werden kann, um effizienter bauen zu können. Denn entlang der Wertschöpfungskette von Entwurf über Planung bis hin zum konkreten Bauen gehen immer wieder Informationen verloren, die beispielsweise dazu führen können, dass Material zu spät geliefert oder gar falsche Teile verarbeitet werden. Auf der digitalen Baustelle soll das nicht passieren. Der Computer weiß hier genau, welche Bauteile wann benötigt werden, sie werden just in time angefordert und eingebaut. VdW-Verbandsdirektor Alexander Rychter begrüßte die Reisegruppe Bauforums aus Mainz auf der Referenzbaustelle während der Open-Campus-Tage im September 2024. Mitgereist waren Vertreterinnen und Vertreter von rheinland-pfälzischen Hochschulen, dem Finanzministerium, der Landesförderbank ISB, der Architektenkammer, der Wohnungs- und der Bauwirtschaft.
- Serielles Sanieren
Wie die Wärmewende warmmietenneutral gelingt
Überdurchschnittlich viele Haushalte mit niedrigem Einkommen wohnen zur Miete in fossil beheizten und unzureichend gedämmten Gebäuden mit hohen Energieverbräuchen. Laut der aktuellen dena-Studie “Soziale Aspekte der Gebäude-Energiewende” geben Geringverdienende teilweise mehr als 40 Prozent ihres Budgets für Wohnkosten aus. Diese Haushalte sind besonders stark von steigenden Energiekosten belastet und vielfach auf staatliche Heizkostenzuschüsse angewiesen. Dementsprechend begrenzt sind die finanziellen Spielräume für Wohnungsunternehmen und -genossenschaften, die energetische Modernisierung über Mietanpassungen abzubilden. Hier eröffnet das serielle Sanieren nach dem Energiesprong-Prinzip neue Perspektiven in der klima- und sozialverträglichen Bestandssanierung. Das innovative Konzept setzt auf vorfertigte Fassaden-, Dach- und Technikmodule, die auf der Baustelle nur noch montiert werden müssen.
- Klimaschutz in Serie
Serielles Sanieren: Einfach, schön, schnell und gut
„Die Kosten müssen runter“, mit diesen Worten begrüßte Volker Wiegel, COO der LEG Immobilien SE am 20. August 2024 rund 100 Gäste am Firmensitz in unmittelbarer Nähe zum Düsseldorfer Flughafen. Zusammengekommen waren sie, um sich in der Praxis anzuschauen, wie es um die Serielle Sanierung, die einfaches, schönes, schnelles und gutes Modernisieren verspricht, bestellt ist.